Galt als besiegt
Weitere Fälle von Lepra in Europa diagnostiziert
Schon wieder sind Fälle der Infektionskrankheit Lepra in Europa gemeldet worden: Nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass der Erreger bei einem Arbeiter in Kroatien diagnostiziert wurde, wurden auch zwei Infektionen in einem Massagesalon in Rumänien verzeichnet. In beiden Ländern lagen die letzten Krankheitsfälle Jahrzehnte zurück.
Die chronische bakterielle Krankheit Lepra galt in Europa längst als ausgestorben – nun feiert der Erreger ein trauriges Comeback. Die Erkrankung ist mit Antibiotika gut heilbar – aber bis zur vollständigen Genesung kann es bis zu zwei Jahre dauern. In Österreich ist Lepra gemäß Epidemiegesetz meldepflichtig. Die Krankheit kann zu auffälligen Veränderungen an Haut, Schleimhäuten, Nervengewebe und Knochen führen.
Arbeiter schleppte Krankheit aus Heimat ein
Heutzutage kommt die Krankheit, auch als Morbus Hansen bekannt, hauptsächlich in Südostasien, Südamerika und tropischem Afrika vor. Doch in letzter Zeit mehren sich die Fälle in Europa. In Kroatien wurde zuletzt der Erreger bei einem Arbeiter aus Nepal festgestellt. Er soll sich in seinem Heimatland infiziert und die Krankheit anschließend eingeschleppt haben. Es war der erste Krankheitsfall seit mehr als 30 Jahren in Kroatien.
Massagesalon in Rumänien wurde geschlossen
Nun wurden auch Fälle in Rumänien bestätigt: Wie das Gesundheitsministerium erklärte, arbeiteten die Patientinnen in einem Wellness-Salon, der inzwischen von den Behörden geschlossen wurde. Zwei weitere Masseurinnen, die ursprünglich aus Asien stammen, werden ebenfalls wegen des Verdachts auf Lepra untersucht. Zuvor wurde die Krankheit im Jahr 1981 registriert.
„Das Gesundheitsministerium hat die Schließung des Salons bis zum Abschluss der epidemiologischen Untersuchung angeordnet. Die spezifische Leprabehandlung gemäß WHO-Richtlinien wurde eingeleitet. Nach Behandlungsbeginn sinkt das Übertragungsrisiko, bis es schließlich verschwindet. (...) Das Risiko für die Allgemeinbevölkerung bleibt gering, und die Situation wird mit größter Verantwortung gehandhabt“, erklärte Gesundheitsminister Alexandru Rogobete in einem Beitrag auf Facebook.
Bei Kunden des Massagesalons bestünde aber kein Anlass zur Panik: Für eine Übertragung muss ein längerer und enger Kontakt mit einer infiszierten Person bestehen.
Auch in Wien wurde im Frühjahr des heurigen Jahres ein Fall festgestellt: Der 60-Jährige hielt sich beruflich oft in den Tropen, Afrika oder anderen entlegenen Gegenden der Welt auf. Es dauerte sehr lange, bis die Ursache für die mysteriösen Symptome festgestellt wurde. Auch seine Angehörigen wurden sicherheitshalber untersucht.









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