Österreichische Kunden können auf die Leihbücherei zugreifen, andere Versand-Vorteile von Amazon Prime (wie z.B. Gratis-Lieferung am nächsten Tag) gelten für Österreich jedoch nicht.
In der Kindle-Leihbücherei sind insgesamt über 200.000 E-Books in verschiedenen Sprachen erhältlich. Die Bücher können auf unbegrenzte Zeit ohne zusätzliche Kosten ausgeliehen werden. Das Programm ist in den USA bereits angelaufen. Das Geschäftsmodell sei anders als bei einer traditionellen Bücherei, erläuterte Amazon-Chef Jeff Bezos in München: "Der Rechteinhaber wird jedes Mal bezahlt, wenn sich jemand ein Buch ausleiht." Für Amazon lohne es sich trotzdem: "Es ist ein Anreiz, in das Amazon-Ökosystem einzusteigen."
E-Book-Leser kaufen auch mehr gedruckte Bücher
Inzwischen verkaufe Amazon, wie in den USA, auch in Deutschland mehr digitale als Hardcover-Bücher, so Bezos. Seit August dieses Jahres kamen auf 100 Hardcover-Ausgaben verkaufte 108 Kindle-E-Books. Kostenlose digitale Bücher wurden dabei nicht eingerechnet.
Zugleich zeichne sich derzeit nicht ab, dass E-Books gedruckte Bücher vollständig verdrängen. "Wir sehen bisher, dass die Menschen, die sich ein Kindle-Lesegerät anschaffen, danach nicht nur mehr digitale Bücher kaufen, sondern auch mehr gedruckte", sagte er. "Im Moment ist es kein Entweder-oder" - er wisse aber nicht, wie sich das Geschäft weiterentwickeln werde.
Amazon sieht genug Raum für mehrere Unternehmen
Bezos sieht sein Unternehmen nicht in einem "Tech-Krieg" mit Konkurrenten wie Apple oder Google. "Viele betrachten das Geschäft als eine Art sportlichen Wettkampf, aber Business ist etwas ganz anderes." Hier gebe es im Gegensatz zum Sport Platz für mehrere Gewinner. Zu schon lange anhaltenden Spekulationen über ein Amazon-Smartphone wollte Bezos nichts sagen: "Wir sprechen nicht über Pläne für zukünftige Produkte."
Paperwhite auch in Deutschland erhältlich
In Deutschland bringt Amazon mit dem Start der Leihbücherei auch ein weiteres Modell seiner E-Book-Reader, den Kindle Paperwhite, auf den Markt. Er hat eine höhere Auflösung und durch spezielle Beleuchtung einen deutlichen helleren weißen Bildschirm im Gegensatz zum Grau der klassischen Kindle-Modelle. Das Gerät kostet in der WLAN-Version 129 Euro und 189 Euro mit UMTS-Funk.
Amazon verkauft Tablets zum Selbstkostenpreis
Es füllt die Lücke zwischen den einfachen Lesegeräten und den Tablet-Computern Kindle Fire, die Amazon am 25. Oktober ebenfalls auf den deutschen Markt bringen wird. Amazon verfolge bei seinen Tablets einen anderen Ansatz als die Konkurrenz, betonte der Amazon-Chef. "Für uns ist es ein Service und kein rein technisches Gerät. Das Tablet werde praktisch zum Produktionspreis abgegeben. "Wir hoffen, das Geld mit der Zeit hereinzubekommen, wenn Kunden Bücher, Musik oder Apps kaufen."
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