Klar, wenn mit Aktivisten verklebte Straßen schon so erwartbar werden wie Öffi-Ausfälle in Wien, dann muss etwas Neues her, um im Gespräch zu bleiben. Die „Letzte Generation“ bleibt da ihrer eigenen undurchschaubaren Logik treu.
Wer mit der Vermehrung von Stau-Abgasen vor dem Klimawandel warnen will, der will auch Kanzler Nehammer aufwecken, indem man aufs Geratewohl irgendwo in seinem Wohnbezirk um 4:30 Uhr Radau schlägt und auf einen Zufallstreffer hofft, will mit einem blockierten Innenstadt-Supermarkt auf Lebensmittelnöte der Armutsgefährdeten aufmerksam machen und will im Burgtheater dem „Faust“ mit 45 Minuten Klimapredigt noch ein paar dramaturgische Längen hinzufügen.
Solange Unbeteiligte genervt werden, ist alles gut?
Hauptsache, der Protest tut den Verantwortlichen nicht weh und nervt alle anderen umso mehr, scheint die Devise hinter den Aktionen zu sein. Was da wohl noch kommt? Messerwerfen am Reumannplatz für mehr Zusammenhalt in der Stadt? Das Lahmlegen von Ambulanzen mit erfundenen Klebstoff-Allergien, um auf die Belastung des Spitalspersonals aufmerksam zu machen? Das Verbrennen von Wörterbüchern, um Solidarität mit Migranten ohne Deutschkenntnisse zu zeigen? Wir wissen es nicht.
Wir wissen aber, dass die letzte Generation vor der jetzigen mit durchdachten Protesten Auen retten und Atomkraftwerke verhindern konnte. Für die „Letzte Generation“ bleibt da im Vergleich nur – einmal mehr – der Kasperl der Woche.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.