Erstes Handelsabkommen

Zollstreit: Trump verkündet „Durchbruch-Deal“

Außenpolitik
08.05.2025 18:58

Im Zollstreit mit den USA hoffen viele Länder auf eine Lösung. US-Präsident Donald Trump hat nun ein erstes Abkommen bekanntgegeben – mit Großbritannien. Trump sprach von einem „Durchbruch-Deal“, bei dem für beide Länder Zollerleichterungen winken.

In einem live im Fernsehen übertragenen Telefonat gab Donald Trump am Donnerstag zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung bekannt, deren Details noch ausgearbeitet werden sollen. Starmer zufolge sollen die Vereinbarungen so bald wie möglich in Kraft treten. „Dies ist ein wirklich fantastischer, historischer Tag“, sagte er. 

Niedrigere Zölle geplant
In anschließenden, getrennten Auftritten vor der Presse wurde bekannt, dass die 10-Prozent-Zölle der USA gegen Großbritannien zwar bestehen bleiben sollen. Nach britischen Angaben sollen jedoch die Autoabgaben von 27,5 auf 10 Prozent gesenkt und die Zölle auf Stahl und Aluminium komplett gestrichen werden. Großbritannien senkt im Gegenzug seine Zölle für US-Waren von 5,1 Prozent auf 1,8 Prozent und erleichtere den Zugang für amerikanische Produkte.

Der britische Premierminister Keir Starmer
Der britische Premierminister Keir Starmer(Bild: AFP/HENRY NICHOLLS)

Mehr Fleischexporte aus den USA
US-Fleischexporte nach Großbritannien sollen zunehmen, ohne dass die Lebensmittelsicherheit auf der Insel kompromittiert werde, ein langjähriger Streitpunkt zwischen beiden Ländern. US-Handelsminister Howard Lutnick sagte unterdessen in Washington, Großbritannien werde Boeing-Flugzeuge im Wert von 10 Mrd. Dollar (knapp 9 Mrd. Euro) kaufen.

„Wirtschaftliche Sonderbeziehung“
Das Abkommen mit Großbritannien werde die Beziehungen zwischen beiden Ländern „auf lange Jahre festigen“, meinte Trump. Trump und der britische Premierminister Keir Starmer hatten in den vergangenen Wochen von „produktiven Verhandlungen“ zwischen ihren geschichtlich eng verbundenen Ländern gesprochen. Die USA und Großbritannien hätten eine diplomatische und wirtschaftliche „Sonderbeziehung“.

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Das Abkommen mit Großbritannien wird die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf lange Jahre festigen.

US-Präsident Donald Trump

Der Handel zwischen beiden Volkswirtschaften ist aktuell relativ ausgeglichen – laut Statistik exportierte Großbritannien 2024 Waren im Wert von 59,3 Milliarden Pfund (69,7 Milliarden Euro) in die USA und importierte von dort Waren im Wert von 57,1 Milliarden Euro. Das dürfte beim Abschluss eines Abkommens helfen. Trump will mit seinen hohen Zöllen nach eigenen Angaben das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten senken und Arbeitsplätze zurück ins Land holen.

Briten schlossen auch Freihandelsabkommen mit Indien
Aktuell gelten für die Briten für die meisten Exportgüter US-Zölle in Höhe von 10 Prozent, auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos und Autoteile werden aber 25 Prozent erhoben. Großbritannien hatte zuletzt mit Indien ein umfangreiches und langfristiges Freihandelsabkommen geschlossen. Für das Königreich war es der bedeutendste Handelsvertrag seit dem Austritt aus der EU.

Großbritannien soll nur der Anfang sein
Für die USA ist es die erste Vereinbarung mit einem wichtigen Handelspartner seit Trumps weitreichender Verhängung von Strafzöllen Anfang April. Dem US-Präsidenten zufolge soll es nur „das erste von vielen“ Abkommen sein. Trump war im Februar vom britischen König Charles III. zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien eingeladen worden.

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