Im Zollstreit mit den USA hoffen viele Länder auf eine Lösung. US-Präsident Donald Trump hatte unlängst ein „bedeutendes“ Handelsabkommen mit einem „großen und hoch angesehenen Land“ angekündigt. Nun steht fest, um welche Großmacht es sich handelt ...
Wie der Republikaner am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekanntgab, trafen die USA mit Großbritannien „umfassende Handelsvereinbarungen“. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, es handle sich lediglich um ein Rahmenabkommen.
„Wirtschaftliche Sonderbeziehung“
Das Abkommen mit Großbritannien werde die Beziehungen zwischen beiden Ländern „auf lange Jahre festigen“, fügte er hinzu. Trump und der britische Premierminister Keir Starmer hatten in den vergangenen Wochen von „produktiven Verhandlungen“ zwischen ihren geschichtlich eng verbundenen Ländern gesprochen. Die USA und Großbritannien hätten eine diplomatische und wirtschaftliche „Sonderbeziehung“.
Das Abkommen mit Großbritannien wird die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf lange Jahre festigen.
US-Präsident Donald Trump
Der Handel zwischen beiden Volkswirtschaften ist aktuell relativ ausgeglichen – laut Statistik exportierte Großbritannien 2024 Waren im Wert von 59,3 Milliarden Pfund (69,7 Milliarden Euro) in die USA und importierte von dort Waren im Wert von 57,1 Milliarden Euro. Das dürfte beim Abschluss eines Abkommens helfen. Trump will mit seinen hohen Zöllen nach eigenen Angaben das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten senken und Arbeitsplätze zurück ins Land holen.
Briten schlossen auch Freihandelsabkommen mit Indien
Aktuell gelten für die Briten für die meisten Exportgüter US-Zölle in Höhe von 10 Prozent, auf Stahl und Aluminium sowie auf Autos und Autoteile werden aber 25 Prozent erhoben. Großbritannien hatte zuletzt mit Indien ein umfangreiches und langfristiges Freihandelsabkommen geschlossen, Premierminister Keir Starmer sprach nach der Verkündung von einer neuen Ära des Handels.
Großbritannien soll nur der Anfang sein
Für die USA ist es die erste Vereinbarung mit einem wichtigen Handelspartner seit Trumps weitreichender Verhängung von Strafzöllen Anfang April. Dem US-Präsidenten zufolge soll es nur „das erste von vielen“ Abkommen sein. Trump war im Februar vom britischen König Charles III. zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien eingeladen worden.
Einer möglichen Annäherung der Briten an die EU soll das mögliche Abkommen mit den USA Berichten zufolge nicht im Wege stehen. Die US-Lebensmittelstandards, die ein Streitpunkt mit der EU wären, sollen nicht anerkannt werden. Sogenannte Chlorhühnchen und hormonbehandeltes Rindfleisch soll es in britischen Supermärkten nicht geben, hatte die Zeitung „Financial Times“ berichtet.
Starmer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie EU-Ratspräsident António Costa wollen bei einem Gipfel der EU mit dem Vereinigten Königreich am 19. Mai eine Vertiefung der gemeinsamen Beziehungen anstoßen. Spekuliert wurde auch immer wieder über eine dynamische Vereinbarung bei Tiergesundheit und Lebensmittelstandards.
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