Anton Baier geht seit 40 Jahren in seiner Faszination für Steine auf. Keine Mühe ist ihm zu viel. Einmal schleppte er einen Edelstein vom Berg ins Tal, der so schwer war wie er selbst.
Im Alter von fünf Jahren fand er seinen ersten Bergkristall. Auf den transparenten Stein stieß er in einem Graben in der Nähe seines Elternhauses. „Da hat alles begonnen. Seitdem sammle ich. Jetzt halt in der Höhe“, schmunzelt Anton Baier inmitten seines „Stoaraums“.
Den hat er sich liebevoll im Erdgeschoß seines Hauses in Zederhaus eingerichtet. Man könnte auch im Haus der Natur in Salzburg stehen, so viel Schönes hat der 47-Jährige hier ausgestellt. Da stehen blau-lila leuchtende Fluorite neben weißlichen Calziten und Bergkristallen, um einige zu nennen. Die Edelsteine haben kleine Größen, mittlere und richtig mächtige.
Immer wenn die Arbeit als Tischler es zulässt, ist der Zederhauser und Bergretter in der Höhe. Alleine oder mit Mitgliedern des Sammlervereins „Stoafexn“ (lungauer-stoafexn.at) marschiert Baier bis zum Weißeck auf 2700 Meter hinauf.
Schon im Mittelalter schürften Knappen hier
„In Höhlen und Bergwerksstollen aus dem Mittelalter finden wir immer wieder schöne Steine. Der Glanz allein ist ein Wahnsinn“, schwärmt der Stoafex über seine Entdeckungstouren. Keine Mühe scheint ihm bei seinem Hobby zu viel zu sein. Er zeigt auf einen Steinkoloss. „Der wiegt 67,5 Kilo, genau wie ich“, grinst der Zederhauser. Im Rucksack hat er das schöne Stück in sein privates Museum gebracht. In die Quere kommt man sich am Berg nur selten. Erst einmal hat Baier erlebt, dass jemand den Ehrenkodex der Sammler brach und eine von ihm markierte Stelle leergeräumt hat.
Baiers Ehefrau und Kinder sind dem Bann der Steine nicht verfallen. Würden sie auch sammeln, müsste die Familie wohl irgendwann ihr Haus mit dem schönen Bergblick ausbauen. Die Sammlung ist schon so groß, dass Anton Baier sagt: „Ich muss sie verkleinern.“ Aber die nächste Tour kommt bestimmt.
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