Idee in Pflegekrise

„Ein Segen, dass die Mama ins Heim durfte“

Salzburg
04.05.2024 09:00

Die Stadt Oberndorf überbrückt die Pflegekrise auf ungewöhnliche Art. Ins Altenheim ziehen Senioren mit kleiner Pflegestufe ein. Sie benötigen nur wenig Aufmerksamkeit der Fachkräfte. Zugleich mindert die Gemeinde den Abgang, der durch leere Betten entsteht.

Seit Jahren rauchen in den Salzburger Gemeinden die Köpfe: In den Seniorenhäusern fehlen unzählige Fachkräfte. Im Oberndorfer Altenheim stand deshalb ein ganzes Stockwerk leer. Der Bettenleerstand plagt nicht nur Senioren und Angehörige, sondern drückt auch aufs Budget der Stadt.

Ingeborg Balogh ist froh, dass ihre Mutter „rechtzeitig“ einen Platz bekommen hat und sich ...
Ingeborg Balogh ist froh, dass ihre Mutter „rechtzeitig“ einen Platz bekommen hat und sich wohlfühlt.(Bild: ANDREAS TROESTER)

Darum öffnet Oberndorf sein Altenheim für jene, die bisher keine Chance auf einen Platz hatten. Senioren mit geringer Pflegestufe können in die insgesamt zwölf Zimmer im Erdgeschoß einziehen.

Bettenleerstand verursacht auch Oberndorf unerwünschte Kosten. Die neue Lösung mindert den ...
Bettenleerstand verursacht auch Oberndorf unerwünschte Kosten. Die neue Lösung mindert den Abgang.(Bild: Tröster Andreas)

„Für uns ist es ein Segen, dass Mama hier einziehen durfte. Sie ist sogar wieder mobiler geworden“, zeigt sich Ingeborg Balogh begeistert. Ihre Mutter Maria Balogh (86) spaziert munter am Rollator aus ihrem Zimmer ins Freie. Rund um das Seniorenwohnhaus St. Nikolaus kann sie ohne Probleme ihre Runden drehen. „Hier ist ja alles barrierefrei. Bei uns daheim ging das nicht. Meine Mutter ist mehrmals gestürzt. Einmal war es lebensgefährlich. Ich traute mich nicht mehr aus dem Haus“, erzählt Ingeborg Balogh.

Umso froher waren beide, als sich die Stadt zur Öffnung des leer stehenden Stockwerks entschloss. Auch Anerkennung findet die 86-Jährige wieder, weil sie stärker pflegebedürftigen Heimbewohnern helfen kann: Bei Tisch oder mit tröstenden Worten, wenn jemand traurig ist.

Bürgermeister: „Nur Übergangslösung“
„Wir streben die Vollauslastung an, dafür brauchen wir aber viel mehr Pflegekräfte“, sagt SPÖ-Bürgermeister Georg Djundja. Er spricht von einer Übergangslösung. Andere Gemeinden würden schon Interesse zeigen.

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