Ein Themenweg beleuchtet die Geschichte des Nationalsozialismus in Krems. Er soll die Spuren der teils vergessenen, teils zerstörten, teils nachwirkenden Geschichte im Stadtraum sichtbar werden lassen. Die „Krone“ gibt Einblicke in die dunklen Geheimnisse der Stadt.
Wir schreiben das Jahr 1938 und blicken nach Krems – die Hauptstadt des Gaus Niederdonau. Damals macht die niederösterreichische Statutarstadt Geschichte, die heute gerne verdrängt wird. Prominent sind das Gefängnis sowie das Gericht im Kremser Stadtbild, in denen einst die NS-Gewalt exekutiert wurde.
Eher unbekannt ist hingegen der Hedwig-Stocker-Park, ein kleiner Park unmittelbar neben der alten Stadtmauer in Stein. Er ist nach einer damaligen Justizbeamtin im Gefangenenhaus des Kreisgerichts benannt. Hedwig Stocker trat im März 1941 ihren Dienst als Wärterin im Frauengefängnis an und war somit Teil des Systems. Die inhaftierten Frauen wurden von Stocker äußerst human behandelt, heißt es. Nach dem Ende des NS-Regimes 1945 war sie weiterhin als Aufseherin tätig. Stocker zeichnete sich durch große Menschlichkeit und unparteiische Gerechtigkeit aus. Außerdem hielt sie damals die Widerstandskämpferin Maria Polak einen Monat lang in ihrem Gartenhaus versteckt.
Nationalsozialismus im Fokus
Genau solche Geschichten erzählt der neu eröffnete Themenweg in Krems. An weiteren 23 historischen Schauplätzen wird ab sofort der Nationalsozialismus in Krems beleuchtet. Jeder Ort steht für ein anderes Ereignis, das von Zerstörung, Verfolgung und Verbrechen, aber auch von Verantwortung, Solidarität und Widerstand berichtet.
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