Es wird langsam ernst im Eishockey-Finale zwischen KAC und Salzburg! Mit einem Auswärtssieg am heutigen Freitag könnten sich die Rotjacken (führen 2:1 in der Serie) schon Matchpucks holen. Kurios: Beide Finaltrainer sind Debütanten. Auch „Krone“-Kolumnist Thomas Koch sieht eine verdiente KAC-Führung.
Egal ob Tor oder Gegentor! KAC-Trainer Kirk Furey verzieht normal auf der Bank kaum eine Miene. Zuletzt nach dem 4:2-Treffer von Bischofberger daheim ins leere Gehäuse, explodierte der Kanadier aber total, jubelte über die 2:1-Führung in der Finalserie.
„Wir sind mental stark!“
Kein Wunder! Wie davor in Salzburg hatten sich seine Jungs als Mentalitätsmonster gezeigt und beide Male einen Rückstand gedreht. „Wir haben das ganze Jahr daran gearbeitet, dass die Jungs an sich glauben. Wir sind mental stark, jeder vertraut seinen Mitspielern“, schwärmt Furey, der für die Aufholjagden wenig ändern musste: „Minimale Anpassungen – der Hauptfokus liegt auf uns!“
Mit Salzburg-Coach Oliver David hat Furey eines gemeinsam: Beide stehen in ihrer ersten Saison als Cheftrainer (Furey trainierte ja zuletzt das KAC-Farmteam, David war „Co“ in Biel/Sz) im Finale, rittern um den Pokal.
Final-Premiere auch für Postma
Auch ein Finalneuling ist KAC-Abwehrchef Paul Postma. Der 205-fache NHL-Crack wurde mit den Rotjacken zwar 2021 Meister, war jedoch verletzt out. „Damals hab ich auf der Tribüne mitgefiebert. Es macht mir jetzt so viel Spaß, wir haben so viel Energie, alle sind topfit!“ So kehrt heute Finn van Ee zurück, spielt in der vierten Sturmlinie. Damit sollen die ersten Matchpucks her!
Schneider fühlt sich wieder benachteiligt
Arg „Schmalz“ gab’s für die Liga-Kritik („Ich verstehe schon, dass die Liga nicht unbedingt will, dass Salzburg dreimal hintereinander gewinnt!“) im TV-Interview für Salzburgs Peter Schneider: 5000 Euro (davon 2500 Euro bedingt) Geldstrafe! Das heißt: 2500 Euro muss er sofort zahlen – sollte er in den nächsten 24 Monaten eine ähnliche Aussage tätigen, erneut 2500 Euro.
Schon im Finale 2019 zwischen KAC und den Vienna Capitals hatte sich Schneider im Interview von den Schiris arg benachteiligt gefühlt – und musste dann den Rotjacken beim Feiern zusehen.
Ich freue mich schon total auf das vierte Spiel. Die letzten zwei Duelle waren extrem spannend und abwechslungsreich! Der KAC führt in der Finalserie verdient mit 2:1, ist zudem immer in der Lage, das Spiel an sich zu reißen und verliert auch bei einem Rückstand nie die Nerven.
Wenn es eng wird, entscheiden dann die Special Teams und der Tormann. Bei den Goalies hat Sebastian Dahm bislang die Nase vorn. Er spielt unglaublich. Bei den Special Teams ist KAC im Moment auch effektiver. Das einzige, das man bemängeln kann, ist noch das Startdrittel. Da müssen die Rotjacken einfach schneller versuchen, ins Spiel zu kommen.
Beeindruckt bin ich vom KAC-Spirit. Die Burschen können bei einem Rückstand auf Knopfdruck zwei Gänge höher schalten. Wie zuletzt beim 0:2 in Klagenfurt, das in 16 Minuten in ein 3:2 gedreht wurde – das geht nur, wenn die Mannschaft und das Trainerteam eine Einheit sind.
Die Klagenfurter müssen aber dran bleiben! Die Bullen sind noch lange nicht geschlagen. Das hat man in der dritten Begegnung im letzten Abschnitt gesehen. Da hat Salzburg dominiert, hat nur Dahm mit einem Super-Reflex den Ausgleich zum 3:3 verhindert. Die Bullen können immens viel Druck machen, aber nur phasenweise. Das ist der Unterschied zu den letzten Jahren. Da schafften sie es für eine längere Zeit. Heuer gibt’s viele Auf und Abs.
Am heutigen Freitag aber bin ich überzeugt, dass das Team von Coach Oliver David sein bislang bestes Match in dieser Serie abliefern wird. Denn es ist ein großer Unterschied, ob es 2:2 steht, oder ob du in der „Best-of-Seven“-Serie 1:3 hinten bist. Der Druck ist sehr groß. Ich bin gespannt, wie Salzburg damit vor den eigenen Fans umgehen wird.
Nervös sind sie definitiv. Das sieht man an den Äußerungen von Sturm-Ass Peter Schneider. Die Salzburger sind sicher beeindruckt, wie stark der Rekordmeister ist und sie merken immer mehr, dass ihre Leistung so nicht ausreicht.
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