Dieser Tage steht das Land ganz im Zeichen einer Spionageaffäre. Egisto Ott, eine Art Karawanken-James-Bond, habe mit seinem einstigen Vorgesetzten und offensichtlich unter Federführung des mysteriösen untergetauchten Wirecard-Managers Marsalek für Putins Russland spioniert. Und das in der Zeit, als Kickl Innenminister war. Und überhaupt sind sich die medialen und politischen Gegner der FPÖ mit ÖVP-Innenminister Karner und seinem parlamentarischen Sprachrohr Hanger einig: Die FPÖ war’s, der einstige Abgeordnete Jenewein, der vormalige Klubchef Gudenus und zentral verantwortlich eben Kickl. Sie seien Putins fünfte Kolonne in Österreich, Landesverräter und ein Sicherheitsrisiko.
EINERSEITS weiß der gelernte Österreicher natürlich, was es geschlagen hat: Wahlkampf und gegenseitiges Anpatzen der Parteien.
ANDERERSEITS ist die Sache zu ernst, um sie damit abzutun. Da bedarf es schon der umfassenden Aufklärung. Da werden alle politischen Kräfte offenlegen müssen, welche Beziehungen zu Russland sie gepflegt haben. Natürlich die Freiheitlichen ihren viel zitierten Freundschaftsvertrag, aber auch SPÖ und ÖVP ihre jeweiligen Kontakte. Und ebenso die Wirtschaftskammer unter Präsident Leitl und die OMV in Sachen Gaslieferungen. Insbesondere aber das jahrzehntelang unter ÖVP-Führung stehende Innenministerium. Da wird es zu wenig sein, Herbert Kickl zum Russland-hörigen Mephisto hochstilisieren zu wollen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.