Suboptimale Zustände

Private Schule auf der Suche nach neuem Quartier

Burgenland
20.03.2024 09:00

Die Waldorfschule in Eisenstadt freut sich über regen Zulauf. Doch Platzmangel und Missstände verhindern die Aufnahme weiterer Schüler.

In den 1970er-Jahren, als das Landhaus Neu gebaut wurde, wurde gegenüber der Martinkaserne ein provisorisches Gebäude errichtet, das als Übergangslösung für Büros verwendet wurde. Seit 14 Jahren hat die Waldorfschule diese Räumlichkeiten angemietet. Vermieter ist die Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB).

Nur ein Unisex-Lehrer-Klo und kein Turnsaal
Inzwischen platzt das Haus aus allen Nähten, denn die Schule zählt 105 Schüler im Alter von sechs bis 18 Jahren, die auf acht Klassenzimmer aufgeteilt sind. „Die Nachfrage steigt stetig, auch, weil wir im Unterricht den Lerndruck ganz bewusst herausnehmen und so dazu beitragen, dass sich etliche junge Menschen leichter entfalten und bessere Leistungen erbringen können“, sagt Mathematik-Lehrer Christoph Döller.

15 bis 20 Interessenten müsse jedoch jedes Jahr eine Absage erteilt werden, weil es schlichtweg am nötigen Platz mangelt: „Die Raumnot ist mittlerweile so groß, dass es für die 19 Lehrerinnen und Lehrer nur noch eine Unisex-Toilette gibt, die gleichzeitig als Putz- und Besenkammerl fungiert. Aber auch das Lehrerzimmer und der Raum für die Nachmittagsbetreuung messen nur 16.“

Energiekosten verdreifacht
Einen Turnsaal gibt es gar nicht. Für Aktivitäten müssen die Schüler in den Schlosspark oder ins Allsportzentrum ausweichen. Auch für den Eurythmie-Unterricht, der das Körperbewusstsein stärkt, muss ein externer Raum angemietet werden. Zudem laufen immer wieder die Fenster an, sodass Kondenswasser in den Fugen Schimmel bildet.

Weil sich auch die Energiekosten aufgrund der gestiegenen Preise in der Betriebskostenabrechnung des vergangenen Jahres im Vergleich zum Jahr davor verdreifacht haben, hat die Schule bereits mit Vermieter und Land neue Raumkonzepte diskutiert, aber Lösung wurde bislang keine gefunden.

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Wir halten alles mit Spucke und viel Liebe zusammen. Auch Reparaturen erledigen Lehrer, Schüler und Eltern selbst.

Franz Knipp und Christoph Döller

Fördermittel gibt es kaum, Mäzene gar nicht
„Auch mit privaten Bauträgern sind wir in Kontakt. Aber weil es von Seiten des Landes keine Zuschüsse gibt und wir uns ausschließlich über Elternbeiträge finanzieren – pro Kind und Monat zahlt man 498 Euro und das zwölfmal im Jahr – , ist eine Vorfinanzierung einer neuen Immobilie Utopie, weil wir kaum Rücklagen haben“, erklärt Schulvater Franz Knipp aus Oslip, der sich im Rahmen der verpflichtenden Arbeitskreise für Eltern ehrenamtlich als Finanzvorstand engagiert. Und mit dem einzigen Fördermittel des Bildungsministeriums für nicht-konfessionelle Schulen – sie betragen 720 Euro pro Jahr und Kind – springe man nicht weit.

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Mit diversen Veranstaltungen wie Schulbällen, Kleidertauschmarkt und Adventbazar spülen wir zusätzlich Geld in die Kassa. Außerdem müssen Eltern, die sich vor ihren ehrenamtlichen Aufgaben drücken, im Rahmen des Energieausgleichkreises 100 Euro mehr zahlen.

Finanzvorstand und Schulvater Franz Knipp

„Uns ist bewusst, dass wir in einer Bittstellerposition sind. Trotzdem hoffen wir im Sinne der Kinder auf eine baldige zufriedenstellende Lösung. Der Schulstandort sollte aufgrund der Verkehrsanbindungen unbedingt in Eisenstadt bleiben. Schließlich pendeln auch Schüler aus den Bezirken Mattersburg, Neusiedl, Oberpullendorf sowie Niederösterreich und Ungarn täglich in die Waldorfschule“, so Knipp.

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