Gemeiner Schmäh

„Wunderbettdecke“ sollte Demenz von Senior heilen

Oberösterreich
17.03.2024 17:07

Wäre es nicht zum Weinen, dann wäre es zum Schmunzeln. Ein schon fast wieder bewundernswert dreister Vertreter pries einem hochbetagten Ehepaar eine Bettdecke an, die den dementen Gatten heilen könne. Das übertölpelte Paar unterschrieb einen Kaufvertrag über 3000 Euro. Nun half ihm die AK.

 Während der Verkäufer auf das hochbetagte Ehepaar – beide sind über 90 Jahre alt – einredete, packte er die Decke aus und breitete sie auf der Couch aus. Herr und Frau A. waren so überrumpelt, dass sie einen Kaufvertrag für die Decke zum Preis von 3000 Euro unterschrieben. Der Sohn der beiden grausam übertölpelten Senioren konnte sich hingegen gar nicht für den Erwerb der sündteuren „Wunderdecke“ erwärmen und wandte sich an den Konsumentenschutz der AK Oberösterreich.

Mit Musterbrief Rücktritt vom Vertrag
Nach Beratung durch die AK-Experten erklärte der Sohn für seine Eltern mit Hilfe des AK-Musterbriefs den Rücktritt vom Vertrag und sandte die Decke an das Unternehmen zurück. Dieses reagierte nicht auf das Rücktrittsschreiben. Weil aber noch keine Zahlungen geleistet worden waren, war dies für die Senioren nicht weiter schlimm. Für den Fall, dass das Unternehmen den Rücktritt nicht akzeptiert und die Summe eingeklagt hätte, wäre die AK ihnen auch vor Gericht zur Seite gestanden.

„Gegen solche Unternehmen schöpfen wir alle rechtlichen Mittel aus, um Betroffenen zu helfen“, so AK-Präsident Andreas Stangl.

Weitere Infos gibt´s unter ooe.arbeiterkammer.at/konsumentenschutz

Kommentar
Die alten Schmähs gibt’s auch noch

Egal, ob Neffen-, Kautionsbetrug oder sonst ein übler Trick: Nicht nur ältere Landsleute überlegen sich zunehmend, ob sie einen Anruf mit fremder oder gar unterdrückter Nummer am Telefon überhaupt noch annehmen sollen. Von den diversen kriminellen Attacken per Email oder Whats-App ganz zu schweigen.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Da sind analoge statt digitale Gaunereien fast schon sympathisch. Denn ja, die gefürchteten Klinkenputzer, die einem an der Haustür etwas andrehen wollen, gibt’s immer noch.

Am schlimmsten sind freilich die politischen Schmähtandler, die sich ungeniert als Weltenretter anpreisen. Da wird’s im Wahljahr mühsam.

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