Taurus-Abhör-Skandal
Wut und Zurückhaltung in London wegen Mitschnitt
Die britische Regierung hat zurückhaltend auf das offenkundig abgehörte und von Russland veröffentlichte Gespräch von deutschen Bundeswehr-Offizieren über den Marschflugkörper Taurus reagiert. Während Premierminister Rishi Sunak um Diplomatie bemüht ist, gehen andere britische Politiker hart mit dem deutschen Regierungschef ins Gericht.
„Das ist offensichtlich eine Sache für Deutschland, dies zu untersuchen, und man hat das Wort von Bundeskanzler Scholz dazu“, sagte der Sprecher von Sunak am Montag vor Journalisten.
Kritik an Olaf Scholz
Scholz habe gesagt, dass es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handle und sie deshalb jetzt sehr sorgfältig untersucht werde, sagte der Sprecher. Britische Politiker reagierten kritischer.
Das Gespräch zeige Spannungen zwischen Militärs, die Taurus an die Ukraine liefern wollten, und Scholz auf, „der sich zunehmend auf sein politisches Überleben zu konzentrieren scheint und nicht mehr darauf, was für den Kontinent am besten ist“, sagte der ehemalige Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Parlament, der konservative Abgeordnete Tobias Ellwood, dem Sender BBC Radio 4.
Wir wissen, dass Deutschland stark von russischen Geheimdiensten durchdrungen ist.

Ben Wallace
Bild: AFP
Im Gegensatz zu Großbritannien, wo der Premier beständig die Unterstützung der öffentlichen Meinung sicherstelle, werde der Konflikt in Deutschland aber als Krieg in der Ukraine gesehen und nicht als Teil einer weit angelegten Konfrontation von Kremlchef Wladimir Putin mit dem Westen.
Ex-Verteidigungsminister Ben Wallace sagte der Zeitung „Times“: „Wir wissen, dass Deutschland stark von russischen Geheimdiensten durchdrungen ist. Das zeigt, dass es weder sicher noch zuverlässig ist.“
Ex-Militär-Chef fordert Konsequenzen
Der ehemalige Heereschef Richard Dannatt forderte bei Times Radio, die beteiligten deutschen Luftwaffenoffiziere müssten streng getadelt werden. „Sie haben angedeutet, dass es Briten in der Ukraine gibt.“ Es sei aber nicht deren Angelegenheit, die Anwesenheit britischer Militärs in der Ukraine zu kommentieren.










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