Nach dem Mord an Jenny Z. fehlt von Krisztian Papp weiterhin jede Spur. Die Fahndung nach dem 32-jährigen Ungarn läuft in ganz Europa. Im Pinzgau trauert man derweil um die getötete junge Frau. Und fürchtet, dass der Täter zurückkommen könnte ...
Dunkle Wolken über dem Pinzgau. In Maria Alm, wo am Samstag in der Nacht gegen 0.40 Uhr Jenny Z. ermordet wurde, liegen Blumen am Boden, eine Kerze brennt. Sie sind eine Erinnerung an die 34-jährige Deutsche, die auf dem Parkplatz eines Lebensmittelgeschäfts grausam getötet wurde.
Z. war mit Krisztian Papp dort verabredet. Die beiden stritten sich, der 32-jährige Ex-Freund soll seine Faustfeuerwaffe gezogen, dann abgedrückt haben. Alles vor den Augen einer Freundin von Z., die als Beistand extra mitgefahren war – die „Krone“ hat berichtet. Mit einem silberfarbenen Mietauto dürfte der Ungar noch in der Nacht von seinem Wohnort Maria Alm geflüchtet sein. Die Polizei fahndet nach ihm.
„Jenny fehlt! Nicht als Mitarbeiterin, als Mensch“
Schon in der Vergangenheit habe Papp die deutsche Gastromitarbeiterin mehrfach bedroht. Schlimmer soll es nach dem Beziehungs-Aus im vergangenen Jahr geworden sein. Die Ex-Freundin zeigte ihn sogar wegen gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung an. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft. Bei der Polizei aber liegt kein Annäherungs- und Betretungsverbot vor. „Er war gerichtlich unbescholten“, sagt Polizeisprecher Hans Wolfgruber.
Jenny Z. hinterlässt eine Lücke. Ihr Tod trifft Freunde und Familie, die Menschen an ihrem Wohnort in Unken. Nur rund eine halbe Stunde vom Tatort in Maria Alm entfernt hat sich die 34-Jährige vor einigen Jahren niedergelassen. Dort war es auch, wo sie in einem Hotel ihren späteren Freund und mutmaßlichen Mörder kennenlernte.
Es trifft uns ins Herz. Auch wenn sie erst seit vergangenem November bei uns gearbeitet hat: Jenny war mehr als nur eine Mitarbeiterin. Ich weiß noch nicht, wie's bei uns jetzt weitergeht.
Arbeitgeber der getöteten Gastromitarbeiterin
Seit vergangenem November war Jenny Z. in einem neuen Lokal als Servicemitarbeiterin tätig. Dort ist seit der Tat geschlossen. „Jenny fehlt. Aber nicht als Mitarbeiterin, sondern als Mensch“, sagt ihr Arbeitgeber, der noch nicht weiß, wie er ohne die patente junge Frau weitermachen kann. Als er am Samstag von dem Mord erfuhr, fiel der Gastronom aus allen Wolken. „Ich habe echt noch keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Sie war unser Anker.“
Menschen fürchten sich, Polizei beruhigt
Die Menschen im Pinzgauer Saalachtal fragen sich, wie es so weit kommen konnte. In der kleinen Gemeinde Unken sind die Leute wegen des noch flüchtigen Papps verunsichert. Bei der Polizei gehen, so ein Sprecher, zwar Hinweise zu Papp ein, genaues allerdings will man noch nicht sagen. „Die Fahndungsarbeit läuft auf Hochtouren“, erklärt Wolfgruber.
Menschen fürchten sich, Polizei beruhigt
Während die Bluttat am Sonntag in Unken nach dem Kirchgang und in Maria Alm bei der Florianifeier der Feuerwehr großes Thema war, geht dort bereits wieder das Meiste seinen gewohnten Gang.
Auch in der Gemeinde Lofer wird über Papp und Z. getratscht. Der Ungar war dort vor seinem Engagement in Maria Alm in einem Gastrobetrieb tätig. Die Leute reden hier vorrangig, weil die Freundin, die die Tat mitansehen musste, dort beheimatet ist. Soll man sich fürchten? Wolfgruber beruhigt: „Wir haben Vorkehrungen getroffen.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.