Es ist erst einen Monat her, da hielt FPÖ-Chef Herbert Kickl seine Neujahrsrede. Die Wortkreationen des selbst ernannten Volkskanzlers - „Swingerklub der Machtlüsternen“, „Fahndungsliste der Verantwortungsflüchtigen“ - sind bis heute nicht verklungen. Ende Jänner folgte Karl Nehammers „Österreichplan“, der den Medien schon Tage zuvor in kleinen Häppchen serviert worden war. Zu diesem Zeitpunkt war beim geneigten Publikum eigentlich schon eine gewisse Sättigung eingetreten.
Am kommenden - politischen - Aschermittwoch stehen aber bereits die nächsten Reden auf dem Programm. Herbert Kickl wird seine Schenkelklopfer wie immer in der Jahnturnhalle in Ried zum Besten geben, der ÖVP-Chef tritt in der Faschingshochburg Kärnten auf. Sogar Andreas Babler, der seinen letzten Auftritt vor mehr als drei Wochen in Kapfenberg hatte, will diesmal ein Wörtchen mitreden. Und zwar ein bisschen weiter südwestlich, im obersteirischen Kobenz. Jeder in seiner eigenen Blase, vor seiner eigenen treuen Klientel. Applaus garantiert.
Was ist mit den Unentschlossenen und Andersdenkenden? Mit all jenen, die das Herumgerede, das Schlechtmachen des politischen Gegners, die vielen Pläne und Versprechen ohne Garantie auf Umsetzung satthaben? Sie müssen sich das schließlich alles nicht anhören.
Wie wär’s, statt künftig noch mehr Reden zu schwingen, einmal mit den Leuten und auch miteinander zu reden? Dann würde vielleicht auch das Publikum wieder lieber zuhören
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