20 Jahre Haft drohen
17-Jährige in Russland wegen Sabotage festgenommen
In Russland sind zwei Jugendliche wegen mutmaßlicher Sabotage im Auftrag der Ukraine festgenommen worden. Die beiden 17-jährigen Verdächtigen seien in der Stadt Dolgoprudny bei Moskau verhaftet worden, teilte die Polizei am Dienstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur TASS mit. Zudem wurden laut Aktivisten eine Frau wegen Extremismus angeklagt, nachdem Behörden auf ihrem Instagram-Profil Fotos mit einer Regenbogen-Fahne entdeckt hatten.
Die beiden Jugendlichen seien wegen Sabotagevorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Die Höchststrafe für das Vergehen beträgt je nach Schwere bis zu 20 Jahren Haft. Den Ermittlern zufolge hatten die Jugendlichen einen Anschlag auf das russische Schienennetz verübt. Einer der beiden war demnach zuvor online von einem Ukraine-Unterstützer kontaktiert worden. Dieser habe den Jugendlichen überredet, den Anschlag für 150 Dollar auszuführen. Mithilfe seines Freundes habe der Verdächtige dann an einem Moskauer Vorortbahnhof einen Gerätekasten der Eisenbahn in Brand gesetzt.
Kiew befürwortet Angriffe auf Eisenbahnnetz
Seit der russischen Invasion in der Ukraine haben die russischen Behörden immer wieder Angriffe auf Eisenbahnstrecken gemeldet. Auch Standorte des Militärs wurden ins Visier genommen. Kiew weist die Verantwortung dafür meist zurück, befürwortet aber Angriffe auf das russische Eisenbahnnetz. Aus ukrainischer Sicht nutzt Moskau die Bahnstrecken für den Transport von Truppen und Treibstoff im Zuge seiner Offensive.
Frau wegen Regenbogen-Fahne angeklagt
Eine Frau in Russland ist nach Angaben von Aktivisten wegen Extremismus angeklagt worden, weil auf ihrem Instagram-Profil Fotos mit einer Regenbogen-Fahne zu sehen waren. Die 33-jährige Inna Mosina aus der Stadt Saratow werde „beschuldigt, ein Symbol einer extremistischen Organisation gezeigt zu haben“, teilte die Menschenrechtsgruppe Pjerwy Otdel am Dienstag mit. Der Vorwurf kann mit bis zu 15 Tagen Haft oder einer Geldstrafe von bis zu 2000 Rubel (20 Euro) geahndet werden.
Aus Sicht der Angeklagten sei das Verfahren unbegründet, erklärte die Menschenrechtsgruppe. Das Bild sei vor dem Inkrafttreten des LGBT-Verbots gepostet worden. Darüber hinaus verstoße das Verfahren gegen die russische Verfassung, in der Meinungsfreiheit festgeschrieben sei.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.