Der Neubau des Axamer Freizeitzentrums in Tirol ist auf Schiene. Obwohl die finanzielle Last auf viele Schultern verteilt ist, bleibt es ein Kraftakt: 14 Gemeinden, der Tourismusverband Innsbruck und das Land Tirol stürzen sich kopfüber ins Abenteuer und bauen ein Regionalbad um 32 Millionen Euro.
Jahrelang ging der Axamer Bürgermeister Thomas Suitner Klinkenputzen bei 14 Ortsparlamenten und 190 Gemeinderäten, um Stimmung zu machen für den Neubau des Axamer Freizeitzentrums. „Meine bisher härteste Prüfung“, gab er am Freitag beim Spatenstich zu Protokoll. Angereist war nicht nur die Landesspitze mit LH Anton Mattle und Vize Philip Wohlgemuth, sondern auch alle Weggefährten und Mitzahler.
Auch eine Pfahlgründung ist nötig
Die Baukosten wurden auf 30 Millionen Euro geschätzt, das unterschriftsreife TU-Angebot liegt aufgrund einer benötigten Pfahlgründung am Areal nun bei 31,2 Millionen Euro. 16,5 Millionen Euro davon kommen aus dem neu ins Leben gerufenen Bädertopf des Landes. Drei Millionen Euro steuert der TVB Innsbruck und seine Feriendörfer bei und 9,2 Millionen Euro finanzieren die 14 beteiligten Gemeinden des westlichen Mittelgebirges über einen Kredit.
Jährliche Abgänge bleiben bei Standortgemeinde „picken“
Die Standortgemeinde Axams muss 2,3 Millionen Euro aufbringen und überdies den jährlichen Abgang tragen. Dieser war bei der alten, aus den 1970er-Jahren stammenden Anlage mit 550.000 Euro pro Jahr exorbitant – Tendenz steigend, weshalb Experten Abriss und Neubau empfahlen. Weitere 2,5 Millionen Euro stammen aus Fördermitteln, wie jenen von EU und Bund, sowie aus Sponsoring.
Die Bäderstudie des Landes hat gezeigt, dass das Axamer Bad mit 125.000 Jahreseintritten zu den meistbesuchten Schwimmbädern des Landes zählte und der Standort abgesichert werden sollte. Über den in der Folge geschaffenen Bädertopf stehen für Neubauprojekte und Sanierungen in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Hallenbadprojekt in Axams zeigt vor, wie eine Region mit 14 Gemeinden, der Tourismus und das Land erfolgreich zusammenarbeiten. Die Bürgermeister haben nicht die Türen zugeschlagen, wenn Thomas Suitner angeklopft hat. Ich bedanke mich bei allen.
LH Anton Mattle
Fertigstellung für 2027 geplant
„Tirol ist das einzige Bundesland mit einem solch beispielgebenden Fonds“, erläuterte LH Mattle. Voraussetzung für den Zugang zu diesen Geldmitteln ist ein Bekenntnis und ein Beitrag der Umlandgemeinden zur Realisierung eines Regionalbades. Das Projekt in Axams ist das erste seiner Art. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Das neue Projekt wird die Liegefläche im Osten etwas verkleinern, auch ein Teil des alten Baumbestandes muss aller Voraussicht nach weichen.
Neuer Besen kehrt gut: Was alles geboten wird
Das bestehende Freibecken mit Sprungturm und Rutsche wird in die neue Anlage integriert. Weiters vorgesehen sind ein Erlebnisbecken für Nichtschwimmer, ein Sport- und Bewegungsbecken (indoor), ein Eltern-Kind-Bereich, Liegezonen, eine Großrutsche, Saunalandschaft mit vier Kabinen, Erlebnisduschen, Solebecken mit weitläufigem Saunagarten und eine zentrale Gastronomie.
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