A10-Verkehrschaos

Demo gegen den Stau: „Sonst geht Golling unter“

Salzburg
05.01.2024 18:00

Gut 400 Tennengauer protestierten per Marsch gegen die Verkehrskolonnen in den Ortsgebieten von Hallein bis Golling. Der Groll richtet sich in erster Linie gegen Verkehrslandesrat Stefan Schnöll von der ÖVP. Der Forderungskatalog ist lange.

Eine Region steigt auf die Barrikaden – und das lautstark: 400 Tennengauer versammelten sich am Freitag gegen 14 Uhr im Gollinger Ortskern, um gegen die ihn ihren Augen längst untragbare Verkehrssituation zu protestieren. „Ich hätte mir nicht gedacht, mal bei einer Demo dabei zu sein. Jetzt bin ich es“, meinte Topgastronom Andreas Döllerer. Vor dessen Restaurant bildete sich der Demonstrationszug und pilgerte Richtung Kuchl los.

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Mein im vergangenen Jahr verstorbener Mann meinte, er habe diesen Verkehr in 30 Jahren nicht erlebt. Jetzt ist es noch schlimmer geworden. Autofahrer drehen im Obstgarten bei mir um.

Antonia Rettenbacher, Pensionistin, Anrainerin

Anrainer, Unternehmer und Pensionisten haben die Nase voll: „Wir haben immer schon eine Überlastung in der Urlaubszeit mit dem Verkehr gehabt“, erklärt Pensionist Josef Seidl. „Aber was in den letzten Monaten passiert, das geht nicht mehr.“ Aufgrund der A10-Tunnelbaustelle samt Staus versuchen längst auch Touristen, über die Abfahrten im Tennengau auf Land- wie Feldstraßen Minuten herauszuschlagen. Die Folge: Kilometerlange Staus und Verzögerungen von Golling bis Hallein.

Stichwort Hallein: Nach der Eröffnungsrede von Demo-Organisatorin Franziska Wagner („Wenn nicht bald etwas geschieht, geht Golling wirklich unter“ schnappte sich nach Gollings Oberhaupt Peter Harlander auch der Halleiner Alexander Stangassinger (SPÖ) das Megafon. Er hatte, nachdem er erklärt hatte, dieses Verkehrsproblem reiche weit über alle Parteigrenzen hinaus, die Lacher und den Applaus auf seiner Seite: „Wozu haben wir denn einen Verkehrslandesrat Schnöll?“, polterte der Bürgermeister aus Salzburgs zweitgrößter Stadt.

Autobahnflüchtlingen soll Kampf angesagt werden
Die per Petition bezeichneten „Autobahnflüchtlinge“ verstopfen die Straßen, machen den täglichen Einkauf zur Hölle, behindern Einsatzfahrzeuge. Anrainer sorgen sich, im Notfall alleine gelassen zu werden. Wie soll das Stauchaos enden? „Mit Blockabfertigungen schon am Walserberg, einem Aussetzen der Vignettenpflicht“, sagt Wagner. Zudem sollen Navigeräte Schleichwege im Tennengau nicht mehr als Ausweichrouten anbieten. Mit diesen Forderungen werde man, so der Demo-Tenor, in einen Verkehrsgipfel mit der Landesregierung gehen.

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