Querfeldein, über enge Wege oder mitten durch die Ortszentren: Wer dem Stau auf der Tauernautobahn (A10) in Salzburg entkommen will, sucht sich die wildesten Alternativrouten. Die Tennengauer haben endgültig genug! Am Freitag findet in Golling eine Demonstration gegen das Verkehrschaos statt - der ganze Ort wird für zwei Stunden gesperrt ...
Einspurig, eng und eigentlich nur Einheimischen ein Begriff. Der Riedlweg führt von Hallein nach Adnet und Bad Vigaun – und ist normalerweise eine kaum befahrene Straße. Mittlerweile ist alles anders: „Manchmal braucht man für einen knappen Kilometer mit dem Auto eine halbe Stunde“, ächzt Anrainerin Sigrid Rettenbacher.
Warum? Unzählige Urlauber nutzen den Riedlweg auf Empfehlung ihrer Navigationsgeräte als Ausweichroute für den Stau auf der Tauernautobahn. Dort führt die Tunnelbaustelle zwischen Golling und Werfen beinahe täglich zu massiven Verkehrsproblemen – die „Krone“ berichtete.
„Es gibt am Riedlweg überhaupt keine Ausweichmöglichkeiten. Wenn alles steht, fahren die Urlauberautos sogar über die Bauernfelder“, sagt Rettenbacher. Es komme oft zu brenzligen Situationen. Und: „Einsatzfahrzeuge würden im Fall der Fälle sicher nicht durchkommen.“
Der Riedlweg ist nur eines von vielen Negativ-Beispielen im derzeitigen Stau-Dilemma. In Hallein wollen Urlauber etwa immer wieder mit ihrem Pkw über den Ahauserweg beim Interspar eine Abkürzung nehmen. Und rollen dabei in der Kolonne mitten durch eine Wohnsiedlung.
Ähnliche Szenen spielen sich auch in Kuchl und Golling ab. „Es gibt kaum eine Straße, die nicht verstopft ist. Die Autos fahren sogar über den Weg beim Egelsee“, sagt die Gollinger Apothekerin Franziska Wagner.
Gollinger Ortszentrum gesperrt
Die Unternehmerin und Obfrau der Interessensgemeinschaft Golling (IG) hat mit ihren Mitstreitern - wie berichtet - für Freitag eine Demonstration gegen den Stau-Wahnsinn im Tennengau organisiert. Von 14 bis 16 Uhr bleibt das Gollinger Ortszentrum an zwei Zufahrten gesperrt.
Wagner: „Wir wollen damit ein lautstarkes Zeichen setzen.“
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