Vorhersage für 2024:

„Angriffe auf Computer und Demokratie werden mehr“

Web
04.01.2024 06:09

Ein schwieriges und auch spannendes Jahr 2024 prognostiziert IT-Experte Dr. Cornelius Granig in der „Krone“-Serie „Die neue Kriminalität“ im Hinblick auf Angriffe im Internet. Die Arbeiterkammer warnt indes vor der Zunahme von Identitätsdiebstahl durch Betrüger.

Gänzlich schutzlos sind wir nie ausgeliefert. Und doch nehmen Angriffe, die im Netz stattfinden, permanent und in einem besorgniserregenden Tempo zu. In den letzten Monaten seien Studien vorgestellt worden, die eine nochmalige Zunahme von Cyberattacken prognostizieren, so Sicherheitsexperte Dr. Cornelius Granig. Mit der „fortschreitenden Digitalisierung“ auch nicht verwunderlich: „Alles, was ans Internet angebunden ist, kann auf digitale Weise angegriffen werden.“

Immer mehr Firmen werden erpresst
Für das neue Jahr erwartet Granig, dass der Diebstahl von Daten und damit einhergehende Erpressungsversuche Unternehmen und Organisationen, aber auch Privatpersonen, zunehmend beschäftigen werden. „Phishing“-Mails könnten mithilfe neuer Mittel aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz zielgerichteter an uns verschickt werden. Tipp: „Man sollte solche Nachrichten besser sofort löschen, ohne sie zu öffnen!“

Wir geraten meist zufällig ins Betrüger-Visier
Ein verbreiteter Irrglaube sei, dass man - sofern als Person in der Öffentlichkeit unbekannt - von Attacken verschont bleibe. Das ist falsch, wie Granig betont: „Viele Angriffe finden automatisiert statt!“ Man gerate „sehr leicht und ganz zufällig“ ins Visier digitaler Banden. Dabei helfen auch hochwertige Produkte wie MacBooks oder iPhones nur bedingt. Zwar lege Apple viel Wert auf Sicherheit. Doch manche Angreifer hätten sich auf diesen Hersteller spezialisiert.

Wichtig: Gesundheits- oder Finanzdaten gebühre besonderer Schutz - ebenso Fotos, Dokumenten, Ausweisen und Back-ups. Diese müssten „verschlüsselt gespeichert“ werden, um sie vor einem Zugriff zu schützen.

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Jeder sollte beim täglichen Medienkonsum daran denken, dass es für kriminelle Akteure sehr leicht ist, falsche Nachrichten in Umlauf zu bringen.

Cyber-Experte Dr. Cornelius Granig warnt

Putin, Trump - und die Silberstein-Affäre
Eine Form der Cyberangriffe möchte Dr. Granig hervorheben: Fake News, also bewusst in medienähnlicher Form überbrachte Falschnachrichten. Einst gab die Silberstein-Affäre einen Vorgeschmack, wie falsche Social-Media-Accounts aussehen können - die Schmutzkampagne dominierte die Nationalratswahlen 2017 in Österreich.

Der Cyberkrieg, den Wladimir Putin seit dem Ukraine-Überfall im März 2022 über gestreute Falschnachrichten gegen den Westen führt, habe Desinformationskampagnen auf ein neues Level gehoben. Auch Ex-US-Präsident Donald Trump streut gerne Nachrichten mit überschaubar wahrem Informationsgehalt.

Staatliche Plattform gegen Falschnachrichten?
Medien und dem Staat selbst obliege es nun, meint der Cyberexperte, gegenzusteuern. Eine staatliche Faktencheckerplattform, die falsche Nachrichten brandmarkt und den Wahrheitsgehalt darstellt, wäre daher wünschenswert. Das neue Jahr 2024 werde hinsichtlich Online-Sicherheit jedenfalls „spannend“.

Wenn Fremde mit unserer Identität shoppen
Auch die Arbeiterkammer warnte kürzlich vor Betrügern. „Fälle von Identitätsmissbrauch nehmen zu“, bestätigt Konsumentenschützer Jakob Kalina. Treffen könne es jeden. So traf es sogar eine Oma, die kein Internet hat, aber bestellt haben soll. Oft hätten die Kriminellen private Daten einfach aus dem Telefonbuch. Die Opfer müssen sich dann auf finanzielle Schäden und rechtliches Ungemach einstellen.

Verdächtige Abbuchungen und Versuche sollten sofort der Bank, der Kreditkartengesellschaft und der Polizei gemeldet werden!

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