Was für eine großartige Leistung! Als ein Mann am Samstag in Graz von einer Brücke aus in die eisige Mur sprang, rettete ihm ein Wassersportler das Leben! Der Mann im Kajak begab sich sofort zu ihm und schleppte ihn am Sportgerät zum Ufer. Wie sich später heraus stellte war der Sportler mit Zivilcourage Lukas Profanter, 15-jähriger Sohn von Uschi, Kajak-Weltmeisterin!
Der in Graz lebende Syrer sprang am Samstag gegen 14.30 Uhr von der Murbrücke. Zeugen beobachten dies und setzten umgehend die Rettungskette in Gang. Mehrere Streifen der Grazer Polizei waren umgehend beim Einsatzort, eine Streife der Polizeiinspektion Karlauerstraße konnte den Mann flussabwärts, im Bereich der Augartenbrücke treibend, auch lokalisieren. Aber ein Rettungsversuch mittels mitgeführtem Tau war nicht mehr möglich. Die Karlauer Polizisten liefen deswegen zum Augartensteg und bereiteten sich dort auf einen Rettungsversuch im Wasser vor.
Zivilcourage
Ein Wassersportler wurde zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf den in der Mur treibenden Mann aufmerksam. Und der junge Mann handelte sofort, steuerte geradewegs auf ihn zu. Der Syrer konnte sich am Wassersportgerät festhalten. Der Sportler schleppte den Hilflosen daraufhin ans Ufer. Die Polizisten der Inspektion Karlauerstraße sowie eine Streife der „Schnellen Interventionsgruppe“ übernahm dort den 46-Jährigen, zogen diesen über die Böschung und legten ihn auf eine Parkbank.
Die Polizisten leisteten Erste-Hilfe-Maßnahmen, entfernten sofort die nasse Kleidung und hüllten den 46-Jährigen in eine Rettungsdecke. Der Mann war stark unterkühlt, er befindet sich im Krankenhaus.
Der Wassersportler vergewisserte sich noch, dass der Mann gut versorgt war - und paddelte dann weiter. . . Erst später stellte sich heraus: Es handelte sich um den erst 15 Jahre alten Lukas Profanter, der im Kajaksport ebenfalls schon großer Medaillenabräumer ist.
„Ich war grad zu Trainingszwecken mit dem Kajak unterwegs“, erzählt der Elektriker-Lehrling. „Da hat ein Passant vom Ufer her gerufen, dass da jemand schwimmt.“ Der junge Mann entdeckte den Syrer zirka 150 Meter von ihm entfernt, „da bin ich auf ihn zugefahren“. Besonders tragisch: „Zuerst wollte er sich nicht festhalten. Aber ich hab auf englisch auf ihn eingeredet, dass er es tun soll, dass alles sicher besser wird. . .“
Schließlich hielt sich der Lebensmüde doch am Spitz des Sportgerätes fest, Lukas Profanter brachte ihn sicher ans Ufer. Ein Leben gerettet zu haben findet er schon „lässig“, aber es gibt dem tiefgründigen Jugendlichen auch zu denken: „Wie verzweifelt muss man sein, um so eine Aktion zu setzen. . ?“
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