Mehr Menschenschmuggel

Neuer Auftrag: Bei Polizeikontrolle Gas geben!

Kärnten
11.12.2023 08:00

Polizei stoppte Schlepperauto nach einer wilden Verfolgungsjagd. Menschenschmuggler suchen sich neue Routen. Eine davon führt auch über Kärnten. Und deshalb rüsten sich die Kärntner Beamten.

Keine Sekunde ans Anhalten gedacht hatte ein 23-jähriger Lenker in der Nacht auf Sonntag bei einer Grenzkontrolle auf dem Seebergsattel. Und das aus gutem Grund: Im Mercedes des Moldawiers waren nämlich sieben Syrer eingepfercht, die illegal von Slowenien über die Grenze gebracht werden sollten.

Der Lenker des Schlepperautos raste mit Vollgas den Polizisten davon. Diese jagten mit Blaulicht dem Flüchtenden hinterher. Der Moldawier riskierte dabei Kopf und Kragen, schnitt trotz Schneefahrbahn in einem Höllentempo die Kurven und setzte mehrmals zu waghalsigen Überholmanövern an. Auf seiner Flucht drängte der 23-Jährige zwei Dienstfahrzeuge ab, die dabei schwer beschädigt wurden. Nach etwa 50 Kilometern war dann aber Endstation. In einem Kreisverkehr in Ferlach baute der Schlepper mit seinem in Polen zugelassenen Wagen einen Unfall. Er sprang aus dem Wrack, ließ die Illegalen im Auto zurück und lief davon. Die Beamten schnappten den Flüchtigen aber nach wenigen Minuten. Die Syrer haben bisher noch keinen Antrag auf Asyl gestellt.

Polizei wappnet sich für mehr illegale Einreisen
Solche lebensgefährlichen Szenen werde die Polizei in Kärnten künftig öfter erleben, meint Gerald Tatzgern, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität. „Die Schlepperrouten haben sich verändert. Sie führen jetzt über Kroatien und Slowenien und dann über die Steiermark und Kärnten.“ Grund seien die Grenzschließungen in Serbien, Ungarn, Bulgarien. Die Übergänge würden nach gewalttätigen Auseinandersetzungen unter Schlepperbanden rigoros überwacht.

Zitat Icon

Allein in Burgenland haben wir heuer über 100 Durchbrechungen. Auch in Kärnten und in der Steiermark werden sich diese häufen.

Gerald Tatzgern, Experte für Schlepperkriminalität

Hinzu komme, dass die professionell organisierten Banden eine neue Taktik anwenden, um über die Grenze zu kommen. „Die Lenker haben den Auftrag, bei Polizeikontrollen nicht stehen zu bleiben und ein Durchbrechen zu riskieren. Das bestätigt der aktuelle Fall.“

„Sie müssen einfach irgendwie über die Grenze kommen“, erklärt der Experte. „Dass sie damit auch das Leben der Einsatzkräfte und ihrer Insassen gefährden, nehmen die Kriminellen offenbar in Kauf.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele