Die Fäuste flogen

Eine Bierflasche über den Schädel gezogen

Der Angeklagte wurde vom Gericht schuldig gesprochen.

(Bild: Krone KREATIV/chantal dorn)

Jugendlicher fühlte sich provoziert und schlug Kontrahenten mit Fäusten und Bierflasche nieder. Nun wurde ihm der Prozess am Landesgericht Feldkirch gemacht. 

Eine Diversion hatte der 15-jährige Unterländer schon einmal vom Gericht bekommen. Diesmal geht es jedoch ans Eingemachte. Heißt, die erste Vorstrafe winkt. Grund: Der Lehrling hatte Anfang Oktober in Wolfurt auf einen Gleichaltrigen eingedroschen und diesen dabei schwer verletzt. Ereignet hat sich der Vorfall im örtlichen Vereinshaus. Wegen einer nicht näher vor Gericht erörterten Angelegenheit hatten sich die beiden Jugendlichen damals zu einer Aussprache getroffen. Nach einem kurzen Wortwechsel eskalierte die Situation zwischen dem angeklagten Lehrling und dem gleichaltrigen Opfer. „Er nahm mich in den Schwitzkasten, schlug mir die Bierflasche über den Kopf und versetzte mir drei bis vier Faustschläge ins Gesicht“, schildert der Schüler dem Gericht den Sachverhalt. 

Angeklagter flüchtet sich in wilde Ausreden
Anders lautet indes die Version des Angeklagten, der lediglich zwei Faustschläge zugibt. Dass er dem Kontrahenten mit der Bierflasche einen Scheitel gezogen hat, bestreitet er partout. Vielmehr versucht er Richterin Sabrina Tagwercher glaubhaft zu machen, dass ihm die Flasche aus der Hand geglitten sei und daraufhin am Boden zersplitterte.

Ich habe ihn nicht mit der Bierflasche geschlagen. Die Flasche ist mir einfach nur aus der Hand gerutscht und dann am Boden zersplittert.

Der Angeklagte vor Gericht

Doch für das Opfer, dass durch die Schläge eine Schädelprellung und eine Rissquetschwunde an der Unterlippe erlitt, ist der bewusste Schlag des Angreifers auf den Kopf Fakt. Trotzdem bleibt der Beschuldigte bei seiner für die Richterin unglaubwürdigen Version. Weshalb die Frau Rat am Ende einen Schuldspruch fällt und den Schläger zu einer teilbedingten Geldstrafe von 1200 Euro verdonnert. Dem Opfer spricht sie 300 Euro Teilschmerzengeld zu. Rechtskräftig.