Israel rückt vor

Hamas im Norden „nicht vollständig“ besiegt

Ausland
04.12.2023 10:41

Die Bodentruppen von Israels Armee stoßen im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen dauernde Einsatz gegen die militante Palästinenser-Organisation Hamas im Norden ist noch nicht beendet. „Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht“, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Montag.

Das Militär forderte indes einmal mehr zur Evakuierung von etwa 20 Gebieten bzw. Straßenabschnitten im Gazastreifen auf. Es veröffentlicht über den Kurzbotschaftendienst X eine Karte mit Pfeilen, die Richtung Süden zeigen und so signalisieren, wohin sich die Bewohner im Gazastreifen begeben sollen.

Israel weist auf diese Weise für die Zivilbevölkerung sogenannte sichere Bereiche aus. Bewohner und Vertreter der Vereinten Nationen haben jedoch erklärt, dass es schwierig ist, den Anweisungen nachzukommen wegen Problemen bei den Internetverbindungen und der Stromversorgung.

Wo sollen Zivilisten hin?
Man habe von Anfang gesagt, dass der Kampf gegen die Hamas nicht leicht werde und Zeit benötige, so Conricus im US-Sender CNN. Man habe es mit einem Feind zu tun, „der kein Problem damit hat, Zivilisten für seine militärische Sache zu opfern“,

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Wenn sich die Hamas außerhalb städtischer Gebiete hinbegeben hätte und uns dort bekämpfen würde, dann wäre die Zivilbevölkerung natürlich nicht betroffen.

(Bild: X)

Jonathan Conricus

Vorwürfe von Hilfsorganisationen, den Hunderttausenden Zivilisten im völlig überfüllten Süden des abgeriegelten Küstenstreifens werde von Israels Armee nicht genug Zeit gegeben, sich vor Angriffen in Sicherheit zu bringen, wies der Armeesprecher zurück.

Man tue alles, um Zivilisten zu schützen. „Wenn sich die Hamas außerhalb städtischer Gebiete hinbegeben hätte und uns dort bekämpfen würde, dann wäre die Zivilbevölkerung natürlich nicht betroffen. Aber das hat die Hamas nicht getan, sie nutzt die Zivilisten“, sagte Conricus.

Kritik von UNO-Kinderhilfswerk
Der Sprecher des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF, James Elder, hatte die israelischen Angriffe zuvor scharf kritisiert. Im Süden finde ein „Blutbad“ statt. Die Angaben über sogenannte „sichere Zonen“ für die Bevölkerung in Gaza bezeichnete Elder als „Falschdarstellung“.

Allein in der Nacht auf Montag griff Israels Armee nach eigenen Angaben im Gazastreifen 200 Hamas-Ziele. Soldaten attackierten etwa die „Terrorinfrastruktur“ in einer Schule in dem Ort Beit Hanoun im Norden des Gazastreifens. Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

Israels Armee hat zudem nach eigener Darstellung in mehreren Fällen Angriffe auf ihre Einsatzkräfte im Gazastreifen durch Luftangriffe verhindert. Auch die Marine habe in der Nacht Ziele der islamistischen Hamas attackiert. ́Extremistische Palästinenser feuerten am Montag erneut Raketen in Richtung Israel. In Grenzorten nahe des Gazastreifens wurde Armeeangaben zufolge Raketenalarm ausgelöst.

Kämpfe auch beim Libanon
Auch an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es wieder Beschuss gegeben. Das israelische Militär registrierte in der Nacht auf Montag sowie am Montagmorgen mehrere Abschüsse von Mörsergranaten aus dem Libanon auf Armeestellungen. Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden. Die Armee attackierte demnach in der Folge die Orte, von denen die Angriffe ausgingen.

Es habe einen Angriff aus dem Libanon heraus auf einen Posten im Nachbarland gegeben, hieß es auch aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israel reagierte demnach mit Gegenbeschuss.

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