Folgenschwerer Fehler
Pilot verwechselt links und rechts: Flieger brennt
Eine kleine Verwechslung hatte am Londoner Flughafen Gatwick große Auswirkungen: Ein Flugzeug fing an zu brennen, weil der Pilot links und rechts verwechselt hatte. Der Fehler führte sogar dazu, dass der Flughafen kurzzeitig geschlossen werden musste.
Der Co-Pilot eines British-Airways-Flugzeugs zog beim Start des Flugzeuges im Juni 2024 einen Hebel mit der linken Hand zurück, obwohl er eigentlich die rechte Hand hätte verwenden müssen. Das zeigt jetzt ein Bericht der Flugunfalluntersuchungsbehörde (AAIB), die den Fall untersucht hat.
Es gab „keinen Grund“ für die Verwechslung
Diese Verwechslung führte zu einem missglückten Start, einem Bremsenbrand, der kurzfristigen Schließung des Flughafens Gatwick, der Umleitung von 16 und Streichung von 23 Flügen. Eine bekannte Ursache für den Fehler gibt es nicht: Der Co-Pilot war an dem Tag „gut ausgeruht und fühlte sich gut“. Er konnte „keinen Grund nennen“, wieso er seine Hände verwechselte, heißt es in dem Bericht, über den „The Telegraph“ schreibt.
Schubhebel statt Steuerknüppel
Doch wieso war die Verwechslung überhaupt so fatal? Co-Piloten bedienen mit der linken Hand den Schubhebel, der die Triebwerke steuert und mit der rechten den Steuerknüppel. Beim Start muss der Steuerknüppel hochgezogen werden, damit die Nase des Flugzeugs in die Luft steigt.
Stattdessen drosselte der Co-Pilot das Flugzeug genau an dem Punkt, an dem maximaler Schub notwendig war. Zwei Sekunden nach seinem Fehler schaltete er dann die Stromversorgung ab und bremste. Der Pilot half dem Co-Piloten „ruhig und systematisch“ beim Anhalten des Flugzeugs. „Der Rettungs- und Feuerwehrdienst des Flughafens kam zum Flugzeug und löschte ein Feuer, das durch heiße Bremsen am rechten Hauptfahrwerk entstanden war“, heißt es im AAIB-Bericht.
Ermittler: „Handlungsfehler“
Die Ermittler des AAIB bezeichneten den Vorfall als „Handlungsfehler“. Der trete dann auf, „wenn eine Handlung nicht wie beabsichtigt ausgeführt wird, was bei routinemäßigen oder stark erlernten motorischen Handlungsabläufen vorkommt“.
Eine gute Nachricht gibt es aber: Niemand von den knapp 350 Passagierinnen und Passagieren in der Boeing 777 wurde verletzt.
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