Anschlag in Ankara
Erdogan: „Schurken erreichen ihre Ziele niemals“
Nach einem Anschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara mit zwei Toten hat sich jetzt Präsident Recep Tayyip Erdogan zu Wort gemeldet. Die „Schurken“ hätten ihre Ziele nicht erreicht und würden sie niemals erreichen, sagte er. Wie berichtet, hatten Sonntagfrüh zwei Menschen versucht, in das Innenministerium zu gelangen. Ein Angreifer sprengte sich vor dem Eingang in die Luft.
Der andere sei durch einen Kopfschuss getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya. Bei dem Schusswechsel seien zudem zwei Polizisten leicht verletzt worden (siehe Video oben). Der Hintergrund des Anschlags ist weiterhin unklar. Er ereignete sich an einem symbolisch wichtigen Tag, da das Parlament aus der Sommerpause zurückkehrt und in die neue Legislaturperiode startet.
Über die Identität der Angreifer war zunächst nichts bekannt. Die „Schurken“ hätten ihre Ziele nicht erreicht und würden sie niemals erreichen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag. Es handle sich um ein „letztes Zucken des Terrors.“ Die türkische Regierung betrachtet unter anderem die syrische Kurdenmiliz YPG und die PKK als Terrororganisationen und geht im Nordirak und in Nordsyrien regelmäßig gegen sie vor. Über diese Einsätze soll laut dem Staatssender TRT bald abgestimmt werden.
Unklar, wer hinter Anschlag steckt
Auch über den NATO-Beitritt Schwedens, für den die türkische Regierung ein härteres Vorgehen der schwedischen Regierung gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK fordert, soll demnächst diskutiert werden. Wer hinter dem Anschlag steckte, war am Sonntag aber zunächst unklar.
Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den Angriff am Sonntag „auf das Schärfste“: „Wir stehen der Türkei in diesen schweren Stunden bei. Den Verletzten wünsche ich eine rasche Genesung“, schrieb der Politiker auf der Plattform X (früher Twitter). Auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wünschte den Polizeibeamten eine „schnelle und vollständige Genesung.“ Die Allianz stehe im Kampf gegen den Terrorismus in Solidarität an der Seite der Türkei.
Hier sehen Sie den Tweet von Nehammer.
Explosion in Istanbul vor etwa einem Jahr
Der Anschlag ereignete sich fast ein Jahr nach einer Explosion in einer Fußgängerzone im Zentrum Istanbuls am 13. November 2022. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben, 81 weitere wurden verletzt. Die türkische Regierung machte kurdische Aktivistinnen und Aktivisten dafür verantwortlich.
Ankara ist in den vergangenen Jahren von Anschlägen verschont geblieben. Den zuvor letzten Angriff gab es 2015, als bei Bombenexplosionen am Hauptbahnhof mehr als 100 Menschen ums Leben kamen. Dafür soll die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verantwortlich gewesen sein.
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