Greenpeace-Analyse:

Russische Soldaten weiter in AKW Saporischschja

Ukraine-Krieg
28.09.2023 15:57

Das Kraftwerk Saporischschja in der Ukraine soll von 500 bis 600 Personen der russischen Nationalgarde besetzt gehalten werden. Zu diesem Schluss kommt das britische Consultingunternehmen McKenzie Intelligence Services, das Satellitenbilder analysiert hatte. Die Soldatinnen und Soldaten seien vor allem mit Radschützenpanzern ausgerüstet, hieß es (siehe Video oben).

Die Studie wurde von Greenpeace Deutschland in Auftrag gegeben. Beobachtet wurden das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja in der Stadt Enerhodar und seine Umgebung zwischen 15. März 2022 und 5. Juli 2023. Dabei kamen die Militäranalytikerinnen und Militäranalytiker zu dem Schluss, dass ungefähr 500 bis 600 Soldatinnen und Soldaten das Kraftwerk besetzen würden. Vor Ort seien zudem militärische Lastkraftwagen, die unter anderem zum Transport von Waffen, Munition, Sprengstoffen und Truppen verwendet werden könnten.

Keine ernsthafte IAEA-Mission?
Das Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hätte das Innere der Fahrzeuge nicht inspizieren dürfen, aber trotzdem berichtet, keine schweren Waffen oder Sprengstoffe gesehen zu haben, kritisierte Greenpeace. Belegt wurde der neuen Studie nach der russische Einsatz von mobilen Raketenwerfern in einem Radius von einem bis 18 Kilometern um das Atomkraftwerk. „Die in der Untersuchungsperiode beobachteten Aktivitäten legen nahe, dass weiterhin eine unsichere Lage beim Kraftwerk besteht“, sagten die Studienautorinnen und -autoren.

„Die Berichte des Generaldirektors der IAEA (Rafael Grossi, Anm.) lassen eine ernsthafte Analyse vermissen und schenken den russischen militärischen Behauptungen zu viel Glauben“, kritisierte die NGO Greenpeace am Donnerstag. „Greenpeace ruft die im IAEA-Leitungsgremium vertretenen Regierungen auf, das Größe und die Aufgaben der Mission einer Revision zu unterziehen. Zudem soll mit IAEA-Mitgliedstaaten, insbesondere der Ukraine, an Maßnahmen gearbeitet werden, um maximalen Druck auf die russischen Streitkräfte und Rosatom (Betreiber, Anm.) im Kraftwerk auszuüben und die aktuelle militärische Besetzung des Atomkraftwerks Saporischschja zu beenden.“

Das Team soll bei den Inspektionen aus vier Personen bestanden und nur eingeschränkt Zugang gehabt haben. Die IAEA kommentierte die Kritik bisher nicht. Generaldirektor Grossi hatte erst im September auf die Bedeutung der Präsenz für eine stabile Situation hingewiesen.

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