Plötzlich weg

US-Militär vermisst teuersten Kampfjet noch immer

Ausland
18.09.2023 22:32

Das US-Militär hat den teuersten Kampfjet der Welt noch immer nicht gefunden. Ein US-Marinepilot hat sich im US-Bundesstaat South Carolina per Schleudersitz aus der F-35 katapultiert. Seit dem missglückten Übungsflug ist der Tarnkappenjet wie vom Erdboden verschluckt.

Der Vorfall ereignete sich - wie berichtet - am Sonntag. Der Pilot befand sich in einer F-35 der Marine Corps Air Station Beaufort. Es ist noch immer unklar, warum der Pilot den Schleudersitz betätigen musste. US-Behörden sprechen von einem „Missgeschick“. An der Suche ist eine große Mannschaft, bestehend aus Regierungs- und Militärbeamten, beteiligt.

Von F-35 fehlt jede Spur
Von der F-35, dem teuersten Kampfflugzeug der Welt, fehlt jede Spur. Selbst eine Suche per Helikopter blieb bisher erfolglos. Die Joint Base Charleston veröffentlichte auf der Plattform X (vormals Twitter) sogar eine Suchmeldung nach dem Flugzeug - gepaart mit einem Hilfeaufruf.

Bei dem vermissten Jet handelt es sich um einen F-35B. Also einen Senkrechtstarter, der kürzere Strecken zurücklegt. Ausgehend von der letzten bekannten Position des Jets konzentriert sich der Suchtrupp auf ein Gebiet um den Lake Moultrie und den Lake Marion, teilte die Joint Base Charleston am späten Sonntag mit. Zusammengerechnet haben beide Seen eine Fläche von fast 700 Quadratkilometern, das Wasser ist bis zu 23 Meter tief.

Jet ist wohl nicht mehr in der Luft
Die F-35B Lightning II wird von Lockheed Martin hergestellt und hatte 2018 ihre ersten Kampfeinsätze für das US-Militär in Afghanistan absolviert. Das Rüstungsunternehmen beschreibt sein Produkt als das „tödlichste, tarnfähigste und überlebensfähigste Flugzeug der Welt“. Länder wie Großbritannien, Norwegen oder Dänemark haben den Tarnkappenjet ebenfalls im Einsatz, weil er für ein Radar nur sehr schwer zu erkennen ist. Offenbar zu schwer.

Zitat Icon

Dem US-Militär fehlt ein F-35. Wenn Sie einen finden, könnte es deren Jet sein.

CNN-Schlagzeile

Maschinen wie die F-35 haben eine spezielle Geometrie. Ihre Flächen sind in besonderen Winkeln angeordnet, um kein Signal zurückzuwerfen. Ein konventionelles, hochfrequentes Radar erhält so ein zu geringes Echo. Der Jet war im Autopilot-Modus, als sich der Pilot via Schleudersitz verabschiedete, sodass die Möglichkeit bestand, dass er noch einige Zeit in der Luft war, erklärte ein Sprecher der Joint Base Charleston dem Sender NBC.

Unterschiedlichen Angaben nach kostet der nun vermisste Kampfjet aktuell zwischen 80 und 100 Millionen US-Dollar (rund 75 bis 96 Millionen Euro). In den USA sorgte die Suche für Spott. „Dem US-Militär fehlt ein F-35. Wenn Sie einen finden, könnte es deren Jet sein“, titelte der US-Sender CNN. „Wir wussten, dass der F-35 getarnt ist, aber das ist lächerlich“, schrieb die republikanische Kongressabgeordnete Nancy Mace aus South Carolina auf X.

Der Blitz, der keine Blitze ableitet
Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Insgesamt sind aktuell mehr als 850 Defizite des Flugzeugs offiziell aktenkundig, von denen sieben als kritisch gelten, berichtet der „Spiegel“. Für Schlagzeilen sorgte zuletzt der Umstand, dass die F-35 seit zwei Jahren nicht in der Nähe von Gewitterzellen fliegen darf. Der Sicherheitsabstand muss bei 40 Kilometern liegen.

Der Grund: Ein Schutzsystem für die Tanks würde im Fall eines Blitzschlags womöglich nicht funktionieren. Die F-35 wird übrigens unter dem Namen Lightning vermarktet - zu Deutsch Blitz.

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