Abrissarbeiten nebenan

Mieterin: „Hilfe, mein Geschirr zerbricht“

Wien
08.09.2023 19:00

Baggerschaufeln, die durch Wände kommen, zerbrochenes Porzellan: Mieter im 3. Bezirk leben auf Tuchfühlung mit Mega-Baustelle.

Seit drei Monaten sind die Bewohner der Eslarngasse 3-9 in einer Bauhölle gefangen. Grund sind die Abrissarbeiten einer ehemaligen Autowerkstatt, die direkt an die Hausmauer des Gemeindebaus angrenzt. „Die Bilder fallen von der Wand, die Gläser tanzen in der Vitrine, mein Porzellan zerbricht“, beklagt Aysenur Sonkaya. Ganz zu schweigen von der enormen Staubbelastung. Geschlossene Fenster waren im Sommer klarerweise keine Option.

Sie ist nicht die einzige Mieterin, die unter den Bauarbeiten leidet, jedoch ist Sonkaya besonders betroffen, da sie im zweiten Stock ganz außen (siehe Pfeil) wohnt. „Wenn ich morgens aufwache, glaube ich, ein Bagger fährt durch mein Schlafzimmer“, berichtet die Angestellte.

Löcher in der Wand, wo der Wind reinzieht
In zwei Zimmern sind bereits Löcher in der Wand, wo der Wind reinzieht. Provisorisch wurde jetzt eine Plane montiert, im Winter ist die Mieterin trotzdem der Kälte ausgesetzt. „Ich fürchte mich jetzt schon vor der horrenden Heizabrechnung“, sagt die Wienerin.

Wiener Wohnen sind Hände gebunden
Fahrlässig ist auch, dass es für die Bauarbeiten inmitten eines Wohngebietes keinerlei Schutz für Anwohner gebe. Vom Vermieter Wiener Wohnen fühlen sich die Hausbewohner im Stich gelassen. Die Hausverwaltung argumentiert auf „Krone“-Nachfrage damit, dass die betreffenden Abrissarbeiten in der Liegenschaft 1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 128 stattfinden, welche nicht von Wiener Wohnen verwaltet wird. „Wir haben daher keinen direkten Einfluss auf die Bauarbeiten. Sehr wohl haben wir die Bewohner in der Eslarngasse 3-9 mittels Hausaushang über die Bauarbeiten informiert. Auch die Baufirma hat die Mieter mittels Aushang informiert“, sagt eine Sprecherin. Es sei selbstverständlich im Interesse von Wiener Wohnen, dass die Bauarbeiten für die Mieter möglichst lärm- und staubfrei durchgeführt werden.

In diesem Fall könne man allerdings - aus oben angeführten Gründen - keinen direkten Einfluss auf die „Horror-Baustelle“ nehmen.

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