Dubiose Geschäfte

Betrugsskandal: Weiteres Unternehmen verwickelt

Vorarlberg
07.09.2023 16:25

Die Korruptionsaffäre, in die Siemens sowie zahlreiche Vorarlberger Firmen verwickelt sind, weitet sich aus. Mitarbeiter des Feldkircher Unternehmens „Protec“ sollen als „Zwischenhändler“ Geschenke für Siemens verteilt haben.

Laut Berichten der „VN“ und „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ hat das auf Steuerungs- und Prozesstechnik spezialisierte Unternehmen „Protec“ bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. „Protec“ war und ist geschäftlich eng mit Siemens verbandelt und dürfte wohl auch in so manchen krummen Deal verwickelt gewesen sein. „Wir sind Betroffene, aber in diesem Wirrwarr um Siemens auch beteiligt“, so Geschäftsführer Fritz Amann, der einst für die FPÖ im Landtag saß und als Vizepräsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer fungierte, gegenüber den „VN“.

Fritz Amann (Bild: Andreas Fischer)
Fritz Amann

Durch den engen Kontakt zu Siemens habe man nach dem Aufpoppen des Skandals interne Untersuchungen angestellt, beim Sichten alter Rechnungen seien dann einige Malversationen aufgefallen. „Wir unterstützen alle zuständigen Gremien bei der notwendigen Aufklärung und übernehmen jede betriebliche Verantwortung der Handlungen, obwohl wir selbst auch Betrogene sind“, betonte Amann.

„Protec“-Mitarbeiter als „Weihnachtsmänner“
Pikant: Nach allem, was bisher über den Fall bekannt ist, dürften Siemens-Mitarbeiter ihre eigene Version der Dualität von „Geben und Nehmen“ kultiviert haben, diverse Geschäftsbeziehungen sollen regelmäßig mit großzügigen Geschenken geölt worden sein.

Die Sachverhaltsdarstellung legt nahe, dass dabei ehemalige Beschäftigte von „Protec“ als eine Art Zwischenhändler agiert und gleich dem Weihnachtsmann die Geschenke unters Volk gebracht haben. Einer der Beschenkten ist namentlich bekannt: Der ehemalige Bregenzer SPÖ-Politiker und Alpenländische-Geschäftsführer Wilhelm Muzyczyn hat von Siemens ein schmuckes iPhone erhalten - das räumte der Vizepräsident der Bregenzer Festspiele zwar öffentlich ein, wies aber zugleich jegliche Korruptionsvorwürfe zurück. Wichtig: Muzyczyn wird nach wie vor nicht als Beschuldigter geführt.

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