Daran hakt es noch

Die Linzer Amok-Anklage dauert schon acht Monate

Oberösterreich
31.08.2023 06:00

Ein 41-jähriger Iraker sitzt seit 9. Jänner in U-Haft. Zuvor wollte er seine Lebensgefährtin und auf der Flucht durch die Landeshauptstadt zwei Polizisten umbringen - das wirft ihm zumindest die Staatsanwaltschaft Linz vor. Erst durch Schüsse aus einer Dienstpistole wurde er gestoppt. Die Anklage ist aber noch immer nicht fertig. Die „Krone“ fragte nach, woran es hakt.

Das Mitleid hält sich zwar in Grenzen, doch wie langsam die Mühlen der Justiz manchmal arbeiten, zeigt der Fall eines mutmaßlichen Amokläufers. Der Iraker (41) soll am Morgen des 9. Jänner zuerst seine rumänische Lebensgefährtin (42) in der Wiener Straße in Linz mit einem Messer attackiert und dann auch einen Kollegen der Frau an dessen Arbeitsplatz in Pasching bedroht haben.

Sturmgewehr entrissen
Anschließend soll der mutmaßliche Amokläufer mit einem Leihwagen durch Linz gerast sein und bei einer Straßensperre in Gaumberg eine Polizistin (21) und einen Polizisten (26) umgemäht haben. Dem schwer verletzten Beamten entriss er das Sturmgewehr und erzwang damit von einem Lenker ein Auto. Kurze Zeit später soll er mit dem gestohlenen Wagen auf der Meixnerkreuzung beim Hotel Kremstalerhof in Leonding wieder einen Unfall gebaut haben.

Seit 2011 in Österreich
Erneut soll der Iraker mit dem Sturmgewehr auf ein Fahrzeug zugegangen sein, um vom Fahrer die Herausgabe des Transporters zu erzwingen. Dieser konnte entkommen, als ein Polizist den Iraker mit sechs Schüssen zum Aufgeben zwang. Der Beschuldigte war seit 2011 in Österreich, hat einen rechtmäßigen Aufenthaltsstatus, aber einen Asylantrag laufen.

Er wurde wegen gefährlicher Drohung, Nötigung und Körperverletzung angezeigt, meist zum Nachteil seiner Ex-Frau. 2016 fasste er eine teilbedingte Haft aus. 2020 wurde er wegen versuchter Nötigung angeklagt, das Verfahren aber eingestellt.

U-Haft bis Mitte September verlängert
Seit dem Amoklauf sitzt der Iraker wegen des Verdachts des dreifachen Mordversuchs, des schweren Raubes und der Nötigung in Linz in Untersuchungshaft. Diese wurde zuletzt bis Mitte September verlängert. Von der Staatsanwaltschaft Linz wurden am 10. Jänner ein Blutgutachten, am 18. Jänner Expertisen zur Molekulargenetik (DNA), ein Kfz-Gutachten, eines der Gerichtsmedizin, eine Schusswaffen-Analyse sowie ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.

Alle sind schon längst eingetrudelt, nur das Psychogramm steht noch aus. Es werde jedoch praktisch täglich erwartet, so Ulrike Breitender von der Linzer Anklagebehörde.

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