Nach Amoklauf in Linz

Verletzte Polizistin kam auf Krücken zur Ehrung

Oberösterreich
21.03.2023 18:00

Nach der blutigen Amokfahrt eines Irakers am 9. Jänner in Linz lobte Innenminister Karner jetzt die Beamten für mutigen und professionellen Einsatz. Eine junge Beamtin, die damals schwer verletzt worden war, kam auf Krücken zur Ehrung. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl dachte damals, dass das junge Mädchen gebrochen sei.

Sie braucht immer noch Krücken: Am 9. Jänner wurde eine 21-jährige Polizistin zusammen mit ihrem Kollegen (26) von einem irakischen Amokläufer (41) in Gaumberg an der Linzer Stadtgrenze mit dem Wagen förmlich niedergemäht. Der Mann soll damals zuerst seine Lebensgefährtin (42) und dann auch einen Kollegen der Frau an dessen Arbeitsplatz in Pasching attackiert haben.

Auf der Flucht fuhr der mutmaßliche Täter die beiden Polizisten nieder. Dann flüchtete er mit einem gestohlenen Sturmgewehr. Erst nachdem er an der Meixnerkreuzung in Leonding mit einem geraubten Fluchtwagen einen Unfall gebaut hatte, konnte er gefasst werden – weil ein Polizist sechs Schüsse auf ihn abgegeben hatte. Da legte der Iraker die Schusswaffe nieder.

Sie war erst seit drei Monaten im Streifendienst
Am Dienstag wurde die junge Beamtin, die damals erst seit drei Monaten im Dienst war, von Innenminister Gerhard Karner für ihren Einsatz geehrt. Insgesamt bekamen 39 Gesetzeshüter, die bei dem Amoklauf im Einsatz waren, eine Urkunde. Die Zeremonie fand im Stützpunkt der neuen Einheit „Schnelle Reaktionskräfte“ oder kurz SRK in der Linzer Petzoldstraße statt.

Passen Sie auch gut auf sich selbst auf“
Karner, Sicherheitslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP) und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl lobten unisono die Leistung der Polizisten und betonten, wie stolz sie auf sie seien. Karner: „Passen Sie weiter so gut auf die Bevölkerung auf – und passen Sie auch gut auf sich selbst auf!“

Hattmannsdorfer sagte: „Tage wie dieser 9. Jänner zeigen auf beklemmende Weise, dass die Sicherheit in unserem Land keine Selbstverständlichkeit ist. Dafür braucht es Polizisten und Polizistinnen wie Sie.“

Zitat Icon

Ich hab’ damals geglaubt, du bist dadurch gebrochen worden. Aber du warst sehr energisch und zuversichtlich.

Polizeidirektor Andreas Pilsl zu der jungen Kollegin

Leidvolle Erfahrung
Landespolizeidirektor Pilsl wählte für seine Ansprache einen persönlichen Zugang: „Als ich am 9. Jänner bei der Fahrt ins Büro am Chemie-Kreisverkehr die Fahndungsmaßnahmen gesehen und erfahren habe, dass es um eine Messerstecherei geht, hab’ ich mir noch gar nicht viel gedacht. Dass sich daraus ein außergewöhnlicher Einsatz entwickeln kann, haben wir alle leidvoll erfahren.“

Pilsl weiter: „Ich werde die Bilder, als ich damals die beiden jungen Kollegen im Krankenhaus besucht habe, nie vergessen.“ 

Nagelprobe für neue Organisationsstruktur
Oberstleutnant Markus Vorderderfler: „Ich war damals Offizier vom Dienst, hab’ von der Landespolizeidirektion aus den Einsatz geleitet. Mich freut, dass unsere neue Organisationsstruktur, die wir nach dem Terroranschlag in Wien aufgebaut haben, funktioniert.“

Der verdächtige Iraker sitzt in U-Haft. Gegen ihn wird wegen dreifachen Mordversuchs, gefährlicher Drohung und schweren Raubes ermittelt. Etliche Gutachten stehen noch aus.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele