Diese Pflanze überdauert Generationen und wird trotzdem oft von vielen unterschätzt – „Krone“-Gartenprofi Patrizia Haslinger erklärt, warum sie auch in der kleinsten Ecke wächst und ganz besonders zum nahenden Muttertag passt.
Der Muttertag ist die perfekte Gelegenheit, Zeit in der Natur „generationenübergreifend“ zu verbringen. In meinem heutigen Beitrag möchte ich Sie ein wenig mitnehmen zu meinen Wurzeln – im doppelten Sinne.
In einem Second-Hand-Geschäft entdeckte ich kürzlich Kaffeetassen mit dem Motiv von Zimbelkraut – es gab zwar nur noch drei Stück, dennoch genau die richtige Anzahl, um mit meiner Mama und Tochter den heurigen Muttertagskaffee zu genießen. Beim Anblick von Zimbelkraut kommen in mir die schönsten Kindheitserinnerungen hoch – im Garten meiner Oma wuchs dieses zarte Blümchen bereits im Eingangsbereich überbordend in den Tuffsteinmauern zweier Blumenbeeteinfassungen.
Gebäude aus Tuffstein
In meiner historischen Heimatstadt gibt es viele Gebäude, die aus Tuffstein erbaut wurden – perfekte Standortbedingungen für Zimbelkraut – botanisch „Cymbalaria muralis“, ein Hinweis für Wand bzw. Mauer. Hier fühlt sich die fragile Blume am wohlsten, was ihr den Namen „Mauerblümchen“ eingebracht hat.
Doch das zarte Kraut ist in Wahrheit alles andere – eine wahre Überlebenskünstlerin – sie erobert mit ihrem Wurzelwerk die kleinsten Ritzen und bildet lilafarbene Blütenteppiche. Sie siedelt dort, wo andere Pflanzen Schwierigkeiten haben, Fuß zu fassen. Ob Sonne, Halbschatten oder sogar finsterer Schatten – Zimbelkraut hat sprichwörtlich Platz in der kleinsten Lücke.
Metallherzrohlinge als Basis verwenden, darauf Nelken und Olivenzweige abwechselnd mit Draht befestigen. Wer möchte, kann mit Grasschnitt für mehr Volumen sorgen. Tipp: Wer das Herz am Vortag binden möchte, kann es über Nacht in den Kühlschrank legen – so bleibt es länger frisch. Eine Videoanleitung gibt es auf Patrizia Haslingers YouTube-Kanal „The Heartgardener“.
Daher hier meine Empfehlung als Naturgartengestalterin: In den zunehmend trockeneren Sommern hat sich Zimbelkraut bewährt, und es lockt mit zwar kleinen, aber dennoch hübschen Blüten viele Insekten an. Wie praktisch, dass der Lebensraum einiger Wildbienenarten auch Mauern sind – eine tolle „Wohngemeinschaft“! Auch wir können es auf den Speiseplan setzen – es ist reich an Vitamin C, sowohl Blüten als auch Blätter sind essbar (wenn auch leicht bitter). Früher wurde es auch bei Entzündungen, für Wundheilung und in der Frauenheilkunde eingesetzt.
Eine Klimapflanze
Das Zimbelkraut ist für mich eine eindeutige Klimapflanze – von früheren Generationen geschätzt – und sie ist schon jetzt fit für die nächsten Generationen
Der aus Großbritannien stammende „No Mow May“ (zu Deutsch: „mähfreier Mai“) dient dazu, dem starken Rückgang von Wildpflanzen und -blumen entgegenzuwirken und die heimische Artenvielfalt zu bewahren. Damit tun Sie nicht nur Bienen und Insekten etwas Gutes (Nahrung!), sondern sorgen auch für eine gute Bestäubung Ihres Gemüse- und Obstgartens.
Und so werden wir auch heuer wieder im alten Fotoalbum blättern, auch die Oma geistig mitnehmen, die schließlich den Grundstein gelegt hat für mein heutiges gärtnerisches Tun – Danke! Haben Sie einen wunderbaren Muttertag!
Gartentage als Geschenkidee
Und weil es so gut zum Muttertag passt: Für alle, die noch ein Geschenk für ihre Mutter suchen: „Krone“-Herzensgärtnerin Patrizia Haslinger lädt am 24. und 25. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr, zu den „Offenen Gartentagen“ in ihr privates Naturgartenjuwel nach Offenhausen (Weinberg 17). Auf Besucher warten tolle Tipps und Ideen für die eigene grüne Oase. Eintritt pro Person 8 Euro, freier Eintritt für Kinder. www.theheartgardener.at.
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