Amoklauf in Linz

Horror der Bluttat schockte Tochter (11) schwer

Oberösterreich
12.01.2023 06:00

Bei der Messerattacke eines 41-jährigen Irakers auf seine Ehefrau am Montag in Linz dürfte die elfjährige Tochter der Rumänin ihre Mutter gerettet haben. Sonja Hörmanseder von der Krisenhilfe Oberösterreich weiß, dass Kinder als Zeugen von Verbrechen besonders stark leiden.

Rückblende auf Montag, 6.40 Uhr früh, in der Wiener Straße in Linz: Mutter (42) und Tochter (11) wollten gerade den Wohnblock verlassen, als ihnen der Ehemann (41) im Stiegenhaus auflauerte. Der Iraker soll, wie berichtet, sofort beide in die Wohnung zurückgedrängt und die Rumänin gewürgt haben. Mutig warf sich die Elfjährige auf den Stiefvater, um ihn zurückzuhalten. Er stach mit einem Küchenmesser dreimal auf ihre Mama ein.

Die verzweifelte Tochter versuchte immer wieder, den Mann zu stoppen. Dann konnte sich die Frau losreißen und mit dem Handy die Polizei anrufen. Als diese abhob, flüchtete der Angreifer.

„Kinder machen häufig total zu“
Wie kann ein Kind einen derartigen Horror seelisch verkraften? Sonja Hörmanseder, Geschäftsfeldleiterin der Krisenhilfe OÖ, sagt: „Sehr häufig machen Kinder in solchen Situationen total zu und kapseln sich ab, weil sie von ihrer Trauer und Verzweiflung überwältigt werden. In einem Fall wie diesem in Linz kommt hinzu, dass es um mehrere Ebenen geht. Der Stiefvater attackiert die Mutter. Das Kind versteht die Hintergründe der Paarbeziehung nicht.“ Oft würden Kinder versuchen sich abzulenken, zum Beispiel spielen.

Wie kann man helfen? „Am wichtigsten sind ein sicherer Ort, eine Vertrauensperson und jemand, der psychologisch geschult ist“, sagt Hörmanseder. Oftmals sei aufgrund des Traumas eine längerfristige Betreuung nötig.

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