Seit 20 Jahren Wildnisgebiet, seit sechs Jahren Weltnaturerbe der UNESCO und seit ewigen Zeiten Urwald. Vergangenen Freitag lud Landesvize Stephan Pernkopf wieder zu seiner alljährlichen Wanderung durch die Wildnis. Die „Krone“ durfte ihn bei der Jubiläumstour durch den Urwald Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein begleiten.
Der Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein ist das erste Unesco-Weltnaturerbe Österreichs und steht damit auf Augenhöhe mit dem Yellowstone Park in den USA und den Galapogos Inseln. „Wir können zu Recht stolz auf unser einzigartiges Wildnisgebiet sein. Doch der Urwald ist nicht nur ein Naturschutz-Juwel, sondern auch ein Hotspot für die Wissenschaft,“ hält Landesvize Stephan Pernkopf im Rahmen der Exkursion fest.
Geforscht wird vor Ort derzeit an Flora und Fauna sowie der Biodiversität. Konkrete Schwerpunkte dabei sind etwa das langfristige Monitoring von Indikatorarten, der Waldentwicklung und auch der Wildtierpopulationen, genauso wie die Forschung zur Prozessdynamik des Berg(ur)waldes sowie zu den systemaren Leistungen des geschützten Ökosystems.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein erstreckt sich in Niederösterreich auf 3500 ha, davon 400 ha primärer Urwald, im südlichen Teil des Bezirks Scheibbs, nahe des mächtigen Ötschers. Im Jahr 2021 wurde das Wildnisgebiet um weitere 3500 ha auf steirischer Seite auf nunmehr insgesamt 7000 ha verdoppelt. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Unberührtheit ist es das erste und einzige Wald-Wildnisgebiet Österreichs. Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen 400 und 1000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für Habichtskauz, Luchs und viele weitere äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten. Den Grundstein für den Erhalt der Wälder hat 1875 der damalige Besitzer Albert Rothschild gelegt. Er verfügte, dass der sogenannte Rothwald nicht forstlich genutzt, sondern sich selbst überlassen werden soll. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde das Gebiet von Niederösterreich unter strengen Naturschutz gestellt, sukzessive erweitert und eine Wildnisgebietverwaltung etabliert.
Unberührte Natur für Nachwelt
Geführt wurde die Wildnis-Wanderung von den beiden Ökologen Christoph Leditznig und Reinhard Pekny von der Wildnisgebietsverwaltung. Beide betonten die Wichtigkeit des Waldes für die Artenvielfalt und unterstrichen das Ziel, diese unberührte Natur für die Nachwelt zu bewahren. Darum dürfen jährlich auch nur wenige Auserwählte den Forst besuchen.
Um den Wald trotzdem erlebbar zu machen, wurde im Jahr 2021 das „Haus der Wildnis“ in Lunz am See geschaffen. Seit dem Start gab es bereits mehr als 60.000 Besucher – Tendenz stark steigend!
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