Protest gegen Russland
Polen: Botschafter an Kranzniederlegung gehindert
In der polnischen Hauptstadt Warschau haben Demonstranten Russlands Botschafter daran gehindert, anlässlich des „Tages des Sieges“ gegen Nazi-Deutschland einen Kranz auf einem Friedhof für sowjetische Soldaten niederzulegen. Als Sergej Andrejew am Dienstag aus seiner Limousine ausstieg, wurde er sofort von Demonstranten umringt.
Wie Aufnahmen in sozialen Medien zeigen, wurde der Diplomat mit dem Ruf „Raschisten“ bedacht - eine Mischung aus „Raschja“, wie Russland auf Englisch ausgesprochen wird, und Faschist. „Raschja“ wird seit Kriegsbeginn in der Ukraine für die russischen Besatzer verwendet. Im vergangenen Jahr war der russische Diplomat in Warschau am 9. Mai von Demonstranten mit roter Flüssigkeit übergossen worden (siehe Bild unten).
Der Weg zum Mausoleumsfriedhof war mit unzähligen kleinen Kreuzen, auf denen ukrainische Fahnen standen, gesäumt. Zudem waren auch aus Karton errichtete Hochhäuser mit Namen zerstörter ukrainischer Städte aufgestellt. Da Andrejew einfach nicht weiterkam, legte er den Kranz vor den ukrainischen Flaggen ab und fuhr davon.
Mausoleum mit Überresten von mehr als 20.000 Soldaten
Am 9. Mai begeht Russland den „Tag des Sieges“ über Nazi-Deutschland. Der Mausoleumsfriedhof in Warschau wurde einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs angelegt und hat den Charakter eines großen Parks. Dort sind die sterblichen Überreste von mehr als 20.000 Soldaten begraben, die in den Jahren 1944 und 1945 gefallen sind.
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