Von USA verhindert?

Ukraine soll Angriff auf Moskau geplant haben

Ukraine-Krieg
26.04.2023 06:00

Neuen brisanten Enthüllungen zufolge haben ukrainische Geheimdienstbeamte geplant, Russland mit Drohnen und Dynamit tief im eigenen Territorium anzugreifen. Sogar Attacken auf Moskau waren demnach angedacht. Die USA sollen die übereifrigen Offiziere abgehört und dann zurückgepfiffen haben. Aus gutem Grund.

Die „Washington Post“ berichtet unter Berufung auf Geheimakten des US-Nachrichtendienstes NSA, dass der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), Kyrylo Budanow, hinter den Planungen steckte. Er soll im Februar seine Offiziere angewiesen haben, Angriffe zum ersten Jahrestag der russischen Invasion am 24. Februar zu planen, „mit allem, was der HUR hat“, heißt es in dem Bericht.

So wurde etwa ein Dynamit-Anschlag auf den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk angedacht, rund 300 Kilometer Luftlinie von der Front in der Ukraine entfernt. Die Dokumente, aus denen die „Washington Post“ zitiert, sind Teil des riesigen Datenlecks, das Anfang April bekannt wurde.

USA pfiffen Ukraine zurück
In Washington überwachten US-Beamte im Geheimen die ukrainischen Pläne. Am 22. Februar hätte der ukrainische Militärgeheimdienst HUR zugestimmt, die Angriffe zu verschieben, heißt es in einem geheimen CIA-Bericht. Die enthüllten Akten zeigen die Spannung zwischen den Verbündeten. Die Ukraine, begierig, Ziele auch in Russland selbst anzugreifen, wird von den Vereinigten Staaten, die keine direkte Konfrontation mit Russland wollen, im Zaum gehalten.

Es steht viel auf dem Spiel. Falls von den USA gelieferte Waffen bei einer solchen Attacke zum Einsatz käme, fürchten manche US-Beamte dem Bericht zufolge, dass Putin daraufhin einen Angriff mit taktischen Nuklearwaffen entfesseln könnte. Außerdem seien die US-Geheimdienste besorgt, dass Peking Angriffe der Ukraine mit von NATO-Staaten bereitgestellten Waffen auf russischem Territorium als Möglichkeit sieht, die NATO als Aggressor darzustellen. Das können als Rechtfertigung herhalten, selbst Waffen an Moskau zu liefern.

Zahlreiche Explosionen auf russischem Territorium
Kiew hält sich demnach an die Abmachung, keine Angriffe mit US-Waffen auszuführen. So sei ein Angriff auf eine russische Luftwaffenbasis im Dezember deswegen mit ukrainischen Drohnen ausgeführt worden, zitiert die „Washington Post“ einen anonymen ukrainischen Beamten.
Immer wieder kommt es zu verdächtigen Explosionen und Drohnenschlägen in Russland, Hunderte Kilometer von der Front entfernt. Dahinter vermuten auch westliche Geheimdienste die Ukraine.

Offiziell werden solche Attacken von Kiew freilich nicht eingestanden. Ukrainisches Spitzenpersonal, auch der Chef des Geheimdienstes selbst, äußern sich aber immer wieder kryptisch und kokettierend zu den Anschlägen - möglicherweise ein Indiz darauf, dass sie über die Urheberschaft Bescheid wissen. Zugetraut werden solche Attacken den ukrainischen Kräften allemal. Westliche Geheimdienste vermuten auch die Ukraine hinter dem Autobombenanschlag auf Daria Dugina von vergangenem Jahr.

Drohne mit 17 Kilo Sprengstoff vor Moskau abgestürzt
Erst am Sonntag kam es zu einem weiteren Zwischenfall nahe Moskau. Russische Sicherheitsorgane fanden nach Medienangaben in einem Waldstück nordöstlich der Hauptstadt eine mit 17 Kilogramm Sprengstoff beladene Kampfdrohne. Die Drohne soll abgestürzt sein, weil ihr der Treibstoff ausgegangen war. Berichten zufolge war das Fluggerät ukrainischen Ursprungs.

Für die Ukraine sind solche Vorfälle ein moralischer Booster, der in sozialen Medien abgefeiert wird. Für Russland sind sie tatsächlich Grund zur Besorgnis. Es gibt bereits Konsequenzen: In mehreren russischen Regionen finden heuer am 9. Mai, wenn Russland dem Sieg über Nazi-Deutschland gedenkt, keine Militärparaden statt - wegen der gestiegenen „terroristischen Bedrohung“.

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