„Viel Rückenwind“

SP-Chef Lindner spricht sich klar für Doskozil aus

Politik & Wirtschaft
23.04.2023 09:00

Große Momente der Geschichte schlagen sich immer auch in der Kunst nieder. Daher wandelt unser Karikaturist Milan A. Ilic hier in den Schuhen von Peter Paul Rubens: Wer von den drei Bewerbern um das Amt des SPÖ-Bundesparteichefs ist der/die Anziehendste? Wem wird Michael „Paris“ Lindner den goldenen Apfel überreichen? Der „Krone“ legt er offen, wie er persönlich abstimmen wird.

Das Gemälde über die Vorsitzendenkür in der SPÖ verharrt zwangsläufig im Zeitpunkt vor der Entscheidung. Der Texter aber kann hinzufügen: Der oberösterreichische SPÖ-Chef spricht sich für Hans Peter Doskozil aus, und das ziemlich vorbehaltlos.

Wer hat die besten Aussichten?
Lindner formuliert die Kernfrage so: „Wer kann die SPÖ am aussichtsreichsten in die Nationalratswahlen führen, um eine bessere soziale Politik für Österreich mehrheitsfähig durchzusetzen?“ Die Antwort rechtzeitig zum Start der Mitgliederbefragung am Montag: „Ich stimme bei der Befragung für Hans-Peter Doskozil.“ Das aber nicht, um jemandem etwas vorzugeben: „Diese Zeiten sind vorbei!“

Mehrheitsfähig im ländlichen Raum?
Die Argumente: „Hans-Peter Doskozil ist im ganzen Bundesgebiet bekannt, in Stadt und Land bei möglichen Wählern und Wählerinnen der SPÖ populär, er hat Regierungserfahrung in Bund und Land, er kann also regieren. Und er ist ein Sozialdemokrat mit Mut, Ecken und Kanten. Mit ihm und einem starken Team können wir bei der Nationalratswahl endlich Mehrheiten verschieben, denn er bringt das Vertrauen in der Bevölkerung mit, auch die Rechtsaußen-Krawall-Opposition der FPÖ mit der nächsten Wahl in ihre Schranken zu weisen.“ Und, strategisch wichtig: „Ich traue Hans-Peter Doskozil jenen Rückenwind zu, damit wir als SPÖ auch wieder im ländlichen Raum Mehrheitsfähigkeit gewinnen.“

Junge, innovative Leute gefragt!
Das ändere aber nichts an seiner Kritik an Doskozils öffentlichen Wortmeldungen in Richtung Bundes-SPÖ in den letzten Jahren, fügt Lindner hinzu. Und, ein weiterer Nachsatz: „Alle drei Kandidierenden sind waschechte Sozialdemokraten. Sie alle haben ihren Platz in der SPÖ.“ Lindner ergänzt noch eine Erwartung an die am 24. April beginnende Mitgliedebefragung: „Klug genutzt bringt die Mitglieder-Einbindung frischen Wind und neue Kraft, wie wir bei den vielen Veranstaltungen sehen. Ich erwarte mir daher von allen drei Kandidierenden handfeste Überlegungen zu einem guten internen Miteinander in einer Team-Aufstellung und zur mutigen Öffnung hin zu jungen innovativen Leuten, wie z.B. einer Julia Herr oder eines Niki Kowall.“

Luger hat sich schon vorher deklariert
Lindner kommt aus der Sozialistischen Jugend, daher wäre seine Stimme für den Links-SPÖler Andreas Babler nicht überraschend gewesen. Allerdings hat sich der Linzer Stadtchef Klaus Luger schon vorher zu Doskozil bekannt, was Lindner auch nicht ignorieren kann. Beide Politiker konnten ja froh sein, dass Landespartei und Linzpartei wieder einen besseren Draht zueinander gefunden haben. Jedenfalls gilt für Lindner nach dem Ende des Befragungszeitraums, dem ein Bundesparteitag in Linz folgen wird: „In der Zeit von 11. Mai bis 3. Juni muss sich die SPÖ für eine entscheidende Nationalratswahl einen und wappnen, die die ÖVP in ihrem Panik-Modus wahrscheinlich schon in diesem Herbst vorhat.“

Der Keim zu neuer Spaltung
Andererseits trägt die strategische Entscheidung Lindners pro Doskozil den Keim zu neuer Spaltung in sich, und zwar doppelt: Sowohl Lindners Vorgängerin Birgit Gerstorfer, die als Chefin des Pensionistenverbandes in Oberösterreich politisch noch aktiv ist, als auch die SJ Oberösterreich mit Vorsitzender Eva Reiter haben sich vehement für Babler bzw. im Fall der SJ auch massiv gegen Doskozil ausgesprochen.

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