Mysteriöser Ursprung

Europäische Sonde findet „Spinnen“ auf dem Mars

Wissenschaft
29.04.2024 10:30

Eines der Ziele der Forschung auf dem Mars ist es, mögliche Hinweise auf Leben zu finden. In dem Zusammenhang ließ nun die Europäische Weltraumorganisation ESA aufhorchen: Die Sonde „Mars Express“ habe bei der „Inka-Stadt“ in der südlichen Polarregion des Planeten „Zeichen von Spinnen“ entdeckt.

Schon die Meldung, dass sich unter bestimmten Umständen durch die Sonnenstrahlung während des Tages winzig kleine Mengen an flüssigem Wasser unterhalb der Oberfläche des erdähnlichen Planeten bilden können, galt als wissenschaftliche Sensation – und befeuerte die Spekulationen, ob tatsächlich Leben dort möglich wäre.

Meldung mit Augenzwinkern?
Die ESA-Aufnahmen hätten auf den ersten Blick das Potenzial, diese noch weiter zu befeuern, tatsächlich ist die Betitelung des Fundes aber mit einem Augenzwinkern zu sehen. Auf ihrer Website klärt die Organisation auf, worum es sich bei den „Spinnen“ tatsächlich handeln dürfte.

Auf dem Bild sind dunkle Flecken mit Ranken, die auf unheimliche Weise an Spinnen erinnern, zu sehen. Sie sind in großer Zahl auf der linken Seite und unregelmäßig über den Rest des Bildes verstreut. (Bild: ESA/TGO/CaSSIS)
Auf dem Bild sind dunkle Flecken mit Ranken, die auf unheimliche Weise an Spinnen erinnern, zu sehen. Sie sind in großer Zahl auf der linken Seite und unregelmäßig über den Rest des Bildes verstreut.

Statt vermeintlicher Insekten, dürfte die Sonde kleine dunkle Gebilde festgehalten haben, die entstehen, wenn die Frühlingssonne auf Kohlendioxidschichten fällt, die sich in den dunklen Wintermonaten abgelagert haben.

Das Sonnenlicht bewirkt, dass sich das Kohlendioxid-Eis am Boden in Gas verwandelt, das sich dann aufbaut und die darüber liegenden Eisplatten durchbricht. Im Marsfrühling reißt es dann die bis zu einem Meter dicke Eisschichten auf.

Flecken mit Durchmesser bis zu einem Kilometer
Das austretende Gas, das mit dunklem Staub beladen ist, schießt durch Risse im Eis in Form von hohen Fontänen oder Geysiren nach oben, bevor es wieder nach unten fällt und sich auf der Oberfläche absetzt. Dabei entstehen dunkle Flecken mit einem Durchmesser zwischen 45 Metern und einem Kilometer. Dadurch entstehen die charakteristischen „spinnenförmigen“ Muster unter dem Eis.

Sieht man sich die Aufnahmen genauer an, erkennt man auch, dass die fotografierten Objekte in der Realität um ein Vielfaches größer als Spinnen sind. Die dunklen Flecken erstrecken sich auf einem Teil des Mars, der den Spitznamen „Inka-Stadt“ trägt und ziehen sich über hoch aufragende Hügel und ausgedehnte Plateaus.

„Inka-Stadt“ auf dem Mars

Das Angustus Labyrinthus ist ein Komplex von sich überschneidenden Tälern oder Bergrücken in der Nähe des Marssüdpols. Der Grund für den Spitznamen: Das lineare, fast geometrische Netz von Erhebungen erinnert an die Ruinen der Inkas. Bis dato ist noch nicht ganz klar, wie Angustus Labyrunthus entstanden ist.

Es könnte sein, dass sich Sanddünen im Laufe der Zeit in Stein verwandelt haben. Vielleicht sickert aber auch Material wie Magma oder Sand durch zerklüftete Schichten des Marsgesteins. Die „Inka-Stadt“ wurde 1972 von der „Mariner 9-Sonde" der NASA entdeckt.

„Mars Express“ auf wichtiger Mission
Die neuen Aufnahmen wurden mit der hochauflösenden Stereokamera von „Mars Express“ aufgenommen. Die Sonde hat in den letzten zwei Jahrzehnten bereits viel über den Mars enthüllt, kartiert Mineralien, erforscht die Zusammensetzung und Zirkulation der Atmosphäre, sondiert unter der Kruste und untersucht die Marsumgebung.

Er lieferte etwa die umfassendste Karte der chemischen Zusammensetzung der Atmosphäre, untersuchte den innersten Marsmond Phobos und verfolgte die Geschichte des Wassers auf dem Planeten. Dabei wurde nachgewiesen, dass auf dem Mars einst Umweltbedingungen herrschten, die möglicherweise für Leben geeignet waren.

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