Boom bei ChatGPT & Co

Künstliche Intelligenz braucht Linzer Digital-Uni

Politik
19.04.2023 11:20

Derzeit überrollen gespenstisch menschlich und real erscheinende Text-, Bild- und Videoanwendungen der Künstlichen Intelligenz die Welt. Ist es angesichts des exponentiellen Tempos dabei überhaupt sinnvoll, in Linz eine neue „Digital-Uni“ (IDSA) noch aus den Startlöchern, in denen sie hartnäckig feststeckt, herauszuholen? Weil uns die Entwicklungen sowieso überrollen werden?

Ganz gewiss sei das sinnvoll, meint Oberösterreichs Doyen der Computermathematik, Bruno Buchberger: „Wer nicht selbst ganz vorne ist, die Technologie im Innersten versteht, beherrscht und weiterentwickeln kann, kann auch die wirtschaftlichen, persönlichen und gesellschaftlichen Chancen und Gefahren nicht wirklich einschätzen und in positive Bahnen lenken“, sagt der 80-Jährige, der selber intensiv am Thema „Automatic Programming“ forscht. Buchberger erläutert das weitergehend so: „Die Aufgabe einer Uni ist es, selbst in den tiefsten Schichten der Mathematik und der Algorithmen mitspielen zu können, Spitzenleistungen in der Forschung zu kreieren, die besten Forscher und die besten jungen Talente aus der ganzen Welt anzuziehen, anzuregen und zu bilden und nicht nur von der Tribüne aus den Spielverlauf zu kommentieren.“ Also ein Institut, das sich rein mit den Auswirkungen der digitalen Transformation beschäftigt, wäre aus Buchbergers Sicht zu wenig.

Zitat Icon

Wesentliche Aufgabe einer Uni ist es, Top-Forscher und junge Top-Talente aus der ganzen Welt in eine „Kernreaktion“ zu bringen.

Prof. Bruno Buchberger

Schulterschluss mit Wirtschaft nötig
Worauf es ankäme bei der Konzentration des Linzer IDSA auf das Thema KI, steht in einem eigenen Buchberger-Konzept vom Mai 2022. Essenziell wäre bei all dem der Schulterschluss mit der Wirtschaft. Buchberger dazu: „Was so ein Schulterschluss bringen kann, hat der Softwarepark Hagenberg gezeigt, in dem sich inzwischen 3500 junge Menschen ,in Kernreaktion‘ befinden, dessen Existenz inzwischen allerdings als selbstverständlich genommen und dessen Weiterentwicklung durch die Politik und auch die JKU vernachlässigt wird. Im Softwarepark verfolgen und realisieren wir schon seit 30 Jahren die wesentlichen Ideen der neuen Universität.“

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