„Krone“-Ombudsfrau

Gut integriert, doch jetzt droht Abschiebung

Dawood M. lebt seit neun Jahren in Österreich. Jetzt soll er abgeschoben werden.

(Bild: Markus Tschepp)

Dawood M. lebt seit neun Jahren in Österreich. Er arbeitet, hilft ehrenamtlich und hat 900 Unterschriften für sich gesammelt. Das reicht aber noch nicht.

Bis jetzt haben alle Bemühungen des 31-Jährigen nicht ausgereicht, um einen Aufenthaltstitel in Österreich zu bekommen. Sein Asylverfahren hat nach Jahren Anfang 2023 negativ geendet. Auch der folgende Antrag auf einen Aufenthaltstitel wurde kürzlich abgelehnt. Die Hoffnung auf ein gutes Ende hat Dawood M. dennoch nicht aufgegeben.

2014 sei er nach Österreich eingereist, geflohen aus einem kleinen Dorf in Pakistan an der Grenze zu Afghanistan, wo der Vater von den Taliban ermordet worden sei. Von Anfang an habe er versucht, sich hierzulande nützlich zu machen. „Ich habe versucht, über das Internet Deutsch zu lernen. Ich habe für andere Flüchtlinge gedolmetscht, hauptsächlich auf Englisch und sie zu Arztbesuchen begleitet“, erinnert sich Herr M.

Viele Fürsprecher
Schließlich sei er in Salzburg gelandet, wo er Deutsch lernen und für diverse Vereine ehrenamtlich arbeiten konnte. Unter anderem hilft er dort einer Mutter bei der Pflege und Betreuung ihrer schwerbehinderten Tochter. Die Frau ist zu einer seiner größten Fürsprecherinnen geworden. So wie viele seiner Kunden.Aufgrund einer erteilten Gewerbeberechtigung kann Dawood M. selbstständig als Hausbesorger arbeiten. Rund 900 Menschen haben sich schließlich bereit erklärt, eine Petition für seinen Verbleib in Österreich zu unterschreiben.

Hoffen auf ein Wunder
Genutzt hat das alles bisher nicht. Auch der Anwalt des Pakistaners kann das nicht nachvollziehen. „Mit dieser Integration und nach so langer Zeit hätte sich Herr M. auf jeden Fall eine Aufenthaltsberechtigung verdient“, so Rainer Lukits. Herr M. hofft noch immer, dass ein Wunder geschieht. „Ich will den Staat Österreich nicht belasten, ich will für mich selbst sorgen und die Chance, dass ich mir mein Leben aufbauen kann.“

Angesichts der Fakten darf man die Frage stellen: Wie viel Integration braucht es für eine Aufenthaltsberechtigung noch?