Rektor ist besorgt

LKH Graz: „Situation hat sich weiter verschärft“

Steiermark
05.04.2023 06:01

Die Personalsituation am LKH Uni-Klinikum Graz, dem größten Spital der Steiermark, bleibt weiter angespannt. Hellmut Samonigg, Rektor der Grazer Medizin-Uni, sieht zwar viele Gespräche, aber noch keine konkreten Ergebnisse.

Anfang des Jahres setzte die Führungsriege des Grazer LKH Universitätsklinikums einen lauten Hilferuf ab: Vor allem wegen der fehlenden Pflegekräfte - mit Stand 11. Jänner waren es 200 - mussten 247 Betten gesperrt bleiben. Das größte Spital der Steiermark müsse, so hieß es damals, immer öfter Patienten ablehnen, könne seinen gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag nicht länger in gewohntem Umfang nachkommen.

Erstmalig wurden auch sämtliche Mitarbeiter ganz offiziell über die vorherrschenden Missstände aufgeklärt. „Es ist unsere Verpflichtung, Öffentlichkeit und Politik darüber zu informieren“, begründete Universitätsrektor Hellmut Samonigg den ungewöhnlichen Schritt.

(Bild: APA/Erwin Scheriau)

„Situation eher weiter verschärft“
Was hat sich aber nun seither getan? Hat sich die angespannte Situation verbessert? „Das hohe Fieber ist nicht überstanden, vielmehr hat sich die Situation insgesamt eher weiter verschärft“, gibt Samonigg auf „Krone“-Nachfrage jetzt unumwunden zu.

Es hätte zwar seither „vermehrt Gespräche“ hinsichtlich konkret umzusetzender Maßnahmen zwischen den Verantwortungsträgern gegeben - jedoch: „Bislang ohne konkrete Ergebnisse“, berichtet der Rektor.

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Meines Wissens ist die Abwärtsbewegung nicht gestoppt.

Hellmut Samonigg

Mehr als 600 Spitalsbetten gesperrt
Die fehlenden Ressourcen bewegen sich seit Monaten auf ähnlich hohem Niveau: „Mit Stand Ende März mussten steiermarkweit 622 Betten gesperrt bleiben“, hieß es gestern seitens der Kages. Das entspricht jedem achten Spitalsbett. Der Löwenanteil ist auf fehlende Pflegekräfte zurückzuführen: „403 Betten können deshalb nicht bespielt werden“, so der steirische Spitalsbetreiber.

Versorgungskrise: Wenig Chance auf rasche Heilung
Auch in der Grazer Uniklinik, wo aktuell 234 Betten nicht belegt werden können, hätte sich die Situation in Bezug auf fehlendes Pflegepersonal zuletzt noch einmal zugespitzt, meint Samonigg: „Meines Wissens ist die Abwärtsbewegung nicht gestoppt.“

Aktuell steht wie berichtet etwa das LKH Bruck auf tönernen Beinen, die Pulmologie in Graz vor der Zerschlagung. Ob auch noch andere steirische Abteilungen zeitnah gesperrt werden müssen? Samonigg: „Hinsichtlich weiterer Einschränkungen anderer Abteilungen besteht meines Wissens für die nächsten Monate eine pessimistische Aussicht.“ Vor 2026 wäre laut Expertenmeinung keine Entspannung in Sicht.

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