Größtes Grazer Spital

Pflegemangel schränkt auch Uni-Ausbildung ein

Steiermark
04.04.2023 07:00

Die angespannte Personalsituation am LKH Graz hat nicht nur Auswirkungen auf die Patientenversorgung: Bildungsminister Martin Polaschek sorgt sich wie Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg auch um den Verbleib von Ausbildung und Forschung.

Zu Beginn des Jahres setzte die Grazer Universitätsklinik einen eindringlichen Hilferuf ab: Wegen des akuten Personalmangels könne man dem gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag nicht mehr in gewohntem Umfang nachkommen.

Patienten müssten mitunter abgewiesen beziehungsweise in andere Häuser umgelenkt werden. Mit Stand 11. Jänner meldete das größte steirische Spital einen Fehlstand von 200 Pflegekräften sowie 247 gesperrte Betten.

Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz. (Bild: Peter Tomschi)
Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz.

Medizinstudium leidet
Der Pflegekräftemangel hat aber noch weitere Folgen: „Das Klinikum hat die Verpflichtung, die medizinisch-studentische Ausbildung abzuwickeln. Auch in diesem Bereich registrieren wir eine zunehmende Einschränkung - das Gleiche gilt für die Facharzt-Ausbildung“, informierte Mitte Jänner Rektor Hellmut Samonigg.

Diese Warnung veranlasste die steirische FPÖ, Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in die Angelegenheit miteinzubinden. In einer Anfrage wollte man unter anderem von ihm wissen, welche Maßnahmen gesetzt werden, um eine qualitative Ausbildung und Lehre am LKH-Universitäts-Klinikum Graz zu sichern.

Bildungsminister Martin Polaschek (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Bildungsminister Martin Polaschek

Bund nimmt Land in die Pflicht
Die jetzt eingelangte Antwort des Ministers lässt aufhorchen, denn er gesteht ein: Sofern der Engpass im Bereich der Pflege nicht behoben wird, könnten „Teilaspekte der Ausbildung nicht mehr patientennah gelehrt werden. (....) Deswegen wird seitens des Ministeriums von einer Lösung (...) durch das Land Steiermark ausgegangen“.

„Der Ausbildungsstandort leidet also auch unter dem grassierenden Personalmangel. Damit sind die vielschichtigen Auswirkungen dieses von der Landesregierung maßgeblich mitverursachten Engpasses um eine Facette reicher“, kommentiert der steirische FPÖ-Bundesrat Markus Leinfellner die Post aus Wien.

Markus Leinfellner, FPÖ (Bild: FPÖ Stmk)
Markus Leinfellner, FPÖ

64 mehr Studienplätze für Graz
Dass die Medizinstudienplätze auch in Graz aufgestockt werden sollen (Details werden am Dienstag präsentiert), hält Polaschek in dem Schreiben ebenso fest: „Durch das Programm ,Uni-MedImpuls2030’ werden österreichweit bis zum Jahr 2028 gesamt 200 neue Studienplätze geschaffen.“ Für Graz wären das in Summe 64.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele