Läutet Frühling ein

Ganz Kärnten stürmt auf den beliebten Josefimarkt

Kärnten
18.03.2023 18:48

Einen Besucherrekord gab es beim Josefimarkt in Eberndorf, der heute, Samstag eröffnet wurde. Heute, Sonntag, geht das bunte Treiben mit Tausenden Besucher weiter.

Tausende Besucher waren am ersten Tag des Josefimarktes in der Marktgemeinde Eberndorf dabei - natürlich war auch die „Kärntner Krone“ vor Ort. „Das Wetter spielt beim diesjährigen Frühlingserwachen im Ort fantastisch mit“, sagt Bürgermeister Wolfgang Stefitz.

Rummel geht über zwei Tage
Einst waren, wie heute auch viele Fieranten aus Slowenien beim Josefitag dabei. Anfänglich war es nur ein Tag gewesen, seit langem geht der Rummel aber über zwei Tage. Hobbyhistorikerin Sonja Rutar: „Der Ursprung des Marktes führt ins Jahr 1864 zurück. Eine spezifische Marktordnung für das bunte Treiben gibt’s aber erst seit 25 Jahren.“ Und in der Stiftskirche Eberndorf wurde ein Altar dem Heiligen Josef, der auch Schutzpatron der Arbeiter ist, gewidmet.

Nachweis bis ins Jahr 1864. Die Markttradition sei vermutlich aber noch wesentlich älter. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Nachweis bis ins Jahr 1864. Die Markttradition sei vermutlich aber noch wesentlich älter.
Im Gemeindeamt liegen noch uralte Pläne und Marktbücher aus dem jahr 1864 auf. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Im Gemeindeamt liegen noch uralte Pläne und Marktbücher aus dem jahr 1864 auf.

Nach der Pandemie sind die Besucher des Marktes hungrig. „Bei uns in Eberndorf wird der Frühling mit dem bunten Treiben eingeläutet“, sagt Katrin Partl. Und natürlich darf die Josefimarktsuppe nicht fehlen. Bruder und Wirt Otto Partl lüftet das Geheimnis: „Das ist eine Kartoffelsuppe mit Jauntaler Salami und Eierschwammerln aus der Dobrowa.“ Unter den Fieranten auch Urgesteine der Marktwelt wie Siegrid Tomaschitz (72) mit ihrem Emailgeschirr: „Wir sind hier seit Jahrzehnten dabei. Es ist der Start für 150 Märkte im Jahr.“

Verschiedenste Bekleidungsartikel sind ebenfalls begehrt. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Verschiedenste Bekleidungsartikel sind ebenfalls begehrt.
Auch Marktreferent Andreas Kutej hat sich unter die Besucher gemischt. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Auch Marktreferent Andreas Kutej hat sich unter die Besucher gemischt.
Paul Stöckl managt den Stand von Lebzelter Gottfried Stöckl, der heuer das letzte Mal beim Josefimarkt dabei ist. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Paul Stöckl managt den Stand von Lebzelter Gottfried Stöckl, der heuer das letzte Mal beim Josefimarkt dabei ist.

Lachende Kinderaugen
Einst waren ja Seifen-, und Kerzenzieher, Kammmacher und Lebzelter sowie Hutmacher dabei gewesen. Heute ist alles bunter geworden - von Socken, über Kunst, bis hin zu Mode gibts alles, was das Herz begehrt. „Das Schönste sind immer die lachenden Kinderaugen“, weiß Fierant Karli Kosta der in fünfter Generation Marktfahrer ist. Vom türkischen Honig bis hin zu Kokosbusserln gibts alles für’s süße Begehren. Auch Hilfswerk-Präsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler hatte sich unters Volk gemischt. Wie auch Gojer-Chef Adolf Gojer (62): „An diesen beiden Tagen lebt unser Ort. Es ist Pflicht hier dabei zu sein.“

Silvia Waibel ist von den Holzkegeln begeistert. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Silvia Waibel ist von den Holzkegeln begeistert.
Die Süßigkeiten erobern nicht nur Kinderherzen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Die Süßigkeiten erobern nicht nur Kinderherzen.
Louis (5) und Oliver (4) hatten ihren Spaß. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Louis (5) und Oliver (4) hatten ihren Spaß.
Auch herrliche Kunstobjekte sind auf dem Josefimarkt zu finden. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Auch herrliche Kunstobjekte sind auf dem Josefimarkt zu finden.
Was wäre der Markt ohne richtigen Kehrbesen. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Was wäre der Markt ohne richtigen Kehrbesen.
Auch wunderschöne Dirndln sind ausgestellt. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Auch wunderschöne Dirndln sind ausgestellt.

Marktmanager seit 30 Jahren
Obmann Franz Prosen (61) ist die gute Seele der kleinen Marktstadt. „Natürlich ist das sehr viel Arbeit, den Josefimarkt zu organisieren, aber der Markt der Bauern hat bei uns seit jeher Tradition", sagt Prosen. Der Einzelhandelskaufmann ist Obmann der Agrargemeinschaft mit rund 50 Mitgliedern. Der Eberndorfer organisiert den Markt seit mittlerweile 30 Jahren. Hinter ihm steht ein 25-köpfiges Team, das bei der Organisation hilft. „Wir arbeiten alle kostenlos um dieses bunte Treiben im Frühjahr weiter leben zu lassen.“ Das Problem sei, ein Großteil der Mitglieder ist zwischen 60 und 90 Jahre alt.

Agrargemeinschaftsobmann Franz Prosen managt den Josefimarkt seit 30 Jahren. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Agrargemeinschaftsobmann Franz Prosen managt den Josefimarkt seit 30 Jahren.

„Solange es geht, werden wir weiter machen und hoffen, dass die Jugend bald übernimmt.“ Der Stress beginnt bereits im Dezember: “Von da an trudeln die Anmeldungen bei uns ein. Wir sind aber ein gutes Team und halten zusammen.„ 130 Fieranten haben heuer - vom Kirchplatz beim altehrwürdigen Stift bis hinunter zum Kreisverkehr - ihre Stände aufgebaut. “Es gab einen regelrechten Ansturm, das freut uns. Nach der Pandemie herrscht wieder Freiheit!“

Das rege Markttreiben endet dann von Sonntag auf Montag um vier Uhr früh. „Dann werden die Saubermacher mit Besen, Schaufel und Scheibtruhe losziehen, um das zirka zwei Kilometer lange Gelände im Herzen Eberndorfs zu reinigen“, erklärt der Obmann.

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