Nach Zusage aus Berlin

Selenskyj: „Bedarf an Kampfpanzern ist größer“

Ausland
25.01.2023 07:17

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zurückhaltend auf Berichte über die Zusage von Kampfpanzern aus deutscher Produktion reagiert. „Viele Bemühungen, Worte, Versprechen“, sagte er am Dienstagabend in einer Videoansprache. Wichtiger sei, die Realität zu sehen. „Es geht nicht um fünf oder zehn oder 15 Panzer. Der Bedarf ist größer.“

Die Ukraine bemühe sich täglich, den Mangel an schweren Kampfpanzern auszugleichen, „und ich danke jedem Einzelnen von Ihnen, der uns dabei unterstützt“, betonte Selenskyj.

Entscheidungen gefordert
Die Diskussionen um die Lieferung von Panzern müssten jetzt in Entscheidungen münden, die die Verteidigung der Ukraine gegen die russischen Invasoren „wirklich stärken“, forderte er. Die Verbündeten der Ukraine verfügten über die erforderliche Anzahl von Panzern. „Wenn wir das nötige Gewicht an Entscheidungen haben, werden wir Ihnen gern für jede einzelne wichtige Entscheidung danken“, so Selenskyj. „Daran arbeiten wir noch.“

Nach langem Zögern hat sich Deutschland entschlossen, Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern, und erlaubt das auch anderen Ländern, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Zuvor hatten „Spiegel“ und ntv darüber berichtet. Geplant ist nach „Spiegel“-Informationen, mindestens eine Kompanie mit der Version Leopard 2A6 aus Beständen der Bundeswehr auszustatten. Dafür wären 14 der Waffensysteme nötig. Zuvor hatte bereits Polen angekündigt, der Ukraine eine Kompanie Leopard-Panzer liefern zu wollen. Finnland und weitere Länder sind ebenfalls dazu bereit.

Auch Norwegen erwägt die Lieferung von Leopard-2-Panzern aus deutscher Produktion an die Ukraine. Es gehe um vier oder acht der insgesamt 36 Leopard-Kampfpanzer, über die das Land verfüge, berichtete die norwegische Zeitung „Dagens Naeringsliv“. Eine Entscheidung zur Lieferung sei aber noch nicht gefallen.

USA wollen Abrams-Panzer liefern
Die USA wollen nach Berichten mehrerer US-Medien nun doch Abrams-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Das berichtete die „New York Times“ am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Insider. Eine offizielle Bestätigung könne es der Zeitung zufolge bereits am Mittwoch geben. Demnach könne es sich um 30 bis 50 Panzern handeln.

Zuvor hatte schon das „Wall Street Journal“ berichtet, dass eine US-Ankündigung über die Zusage „einer größeren Anzahl“ der M1 Abrams noch diese Woche kommen könnte. Demnach soll US-Präsident Joe Biden Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Telefonat vergangene Woche zugesagt haben, eine solche Lieferung prüfen zu lassen. Weder das Weiße Haus noch das Pentagon bestätigten die Meldungen am Dienstag.

„Definitiv keine Verteidigungswaffen“
Eine Lieferung von Kampfpanzern der USA an die Ukraine stellt nach den Worten des russischen Botschafters in den Vereinigten Staaten eine „weitere eklatante Provokation“ des Konflikts dar. „Wenn die Vereinigten Staaten beschließen, Panzer zu liefern, dann kann man einen solchen Schritt definitiv nicht mit dem Argument der ,Verteidigungswaffen‘ rechtfertigen“, hieß es in einer Stellungnahme von Botschafter Anatoli Antonow. Es sei offensichtlich, dass die Regierung in Washington gezielt auf eine strategische Niederlage Russlands hinwirke.

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