Der Starkregen hielt die Vorarlberger Feuerwehren voll auf Trab, bis Freitagmorgen wurden knapp 400 Einsätze registriert. Vom Extremwetter besonders betroffen war der Raum Dornbirn, wo etliche Straßen, Unterführungen, Keller und Tiefgaragen unter Wasser standen.
Binnen 24 Stunden waren im Raum Dornbirn 130 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, wobei die Intensität der Niederschläge am Donnerstagabend ihren Höhepunkt erreichte. Innerhalb weniger Stunden wurden allein in der Messestadt 245 Einsätze gezählt, die Dornbirner Ach führte abschnittweise ein fünf- bis zehnjährliches Hochwasser und drohte an einigen Stellen überzulaufen.
Pumpen und Hochwassersperren im Einsatz
Die Einsatzkräfte der Stadt reagierten aber schnell – so wurden etwa Hochwasserwände aus Götzis und Koblach angefordert. Weiters sind von benachbarten Feuerwehren zusätzliche Pumpen und Hochwassersperren angeliefert worden – unter anderem leistete die Feuerwehr Lustenau mit einer Hochleistungspumpe und einem Einsatztrupp Nachbarschaftshilfe. Mit Abebben der Regenfälle entspannte sich auch die Situation an den Bächen und Flüssen, bereits in den frühen Morgenstunden konnte diesbezüglich Entwarnung gegeben werden.
Chaotischer Frühverkehr
Der Job für die Florianis war damit aber noch lange nicht erledigt: Noch am Morgen standen zahlreiche Straßenabschnitte und Unterführungen unter Wasser, zudem mussten etliche Keller und Tiefgaragen ausgepumpt werden. So war etwa die Rheintalautobahn (A14) zwischen Dornbirn-West und Dornbirn-Süd gesperrt, erst um kurz nach 9 Uhr konnte der Abschnitt wieder für den Verkehr freigegeben werden. Am Vormittag immer noch gesperrt waren hingegen die wichtigsten Straßen durch das Ried, also die Senderstraße und die Höchster Straße – diese werden frühestens am Nachmittag wieder befahrbar sein.
In den ländlichen Randgebieten von Dornbirn waren auch einige kleinere Muren abgegangen, wobei die betroffenen Straßen schnell wieder freigeräumt werden konnten. Im Laufe des frühen Vormittags hatte sich die Situation insoweit normalisiert, als dass der Verkehr wieder weitgehend ungehindert floss. Und das Wichtigste: Es gab keine Verletzten zu beklagen.
Fahrzeug samt Insassen von Fluten mitgerissen
Auch wenn der Unwetter-Schwerpunkt in Dornbirn lag, waren auch andere Landesteile vom Starkregen betroffen. So wurden allein in Hohenems 55 Einsätze gezählt, in der Kummenbergregion waren es immerhin 40. In Hohenems trat unter anderem der Landgraben über das Ufer. Die Wassermassen rissen auch ein Auto mit – glücklicherweise konnten sich die beiden Insassen rechtzeitig aus dem Fahrzeug befreien und ans rettende Ufer schwimmen. In Götzis-Meschach mussten nach mehreren Erdrutschen vorsorglich zwei Personen aus ihrem Haus evakuiert werden.
Von der ungewöhnlichen Intensität der Niederschläge zeugt auch der Umstand, dass der Bodenseepegel binnen weniger Stunden um acht Zentimeter auf nunmehr 374 Zentimeter anstieg. Sorgen braucht man sich aber keine zu machen, der aktuelle Pegelstand liegt immer noch 21 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnitt.

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