Welternährungs-Chef
Warum in grüner Wüste Hoffnung für alle steckt
Martin Frick ist Direktor des Welternährungsprogramms für Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Zuvor war er Sondergesandter des UN-Generalsekretärs für den „Food Systems Summit 2021“ und leitender Direktor des Sekretariats, das sich um die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens kümmert. Im „Krone“-Interview spricht er über seine Prognose für 2023, globale Ernteausfälle und wieso er Hoffnung in die Wüste setzt.
„Krone“: Herr Dr. Frick, wie sieht Ihre Prognose für das Jahr 2023 aus?
Martin Frick: Im Dezember 2021 habe ich gesagt, dass es die schlimmste humanitäre Krise seit dem 2. Weltkrieg sei. Und da wussten wir noch gar nicht, dass es Krieg in der Ukraine geben wird. Die Zahl der Hungernden hat sich seit 2019 verdreifacht. Wir sind jetzt bei 349 Millionen akut hungrigen Menschen und wir haben diese Menschen in 79 Ländern der Erde. Es ist ein Flächenbrand. Neben der Hungerkrise droht uns nun auch eine Produktionskrise. Der Preis für Dünger ist um 184 Prozent gestiegen. Wir haben jetzt schon die Situation, dass sich viele Menschen weltweit nicht mehr leisten können, Grundnahrungsmittel einzukaufen.
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