Tricks vom Experten

Endlich fit werden? So schaffen Sie‘s sicher!

Leben
01.02.2023 16:50

Viele Menschen, die abnehmen wollen, schließen eine Mitgliedschaft in einem Sportstudio ab - etwa 60 Prozent geben nach zwei Monaten auf und zahlen regelmäßig den Monatsbeitrag für nichts. Aber warum? Ein belebendes Interview mit einem Fitnessexperten über Anfängerfehler, den inneren Schweinehund und die Essenz zum Durchhalten.

Vorweg: Dieser Beitrag wird Sie nicht über Nacht schlanker oder fitter machen. „Ab morgen mache ich wieder mehr Sport“, ist zwar ein guter Anfang, jedoch leider noch kein Schlüssel zum Erfolg. Vielmehr möchten wir Sie motivieren, Ihrem realistischen Ziel näherzukommen. Damit Sie nicht Ihr Geld, sondern unerwünschten Körperfett verbrennen.

Wenn Sie nicht hingehen, wird nur Ihr Konto schlanker
Bewegungsmangel und Homeoffice haben deutlich zu den körperlichen Beschwerden beigetragen, die neue Mitglieder von Fitnessstudios loswerden möchten. Bei den meisten Menschen gerät die Euphorie jedoch schon nach kurzer Zeit wieder ins Wanken. Lediglich jeder vierte zahlende Kunde geht nach acht Wochen noch regelmäßig zum Training.

Die richtige Wahl treffen
Während sportlichen Aktivitäten schüttet der Körper unterschiedlichste Hormone aus, vom Glückshormon Dopamin über Serotonin bis hin zu Endorphinen. Wer also regelmäßig und über einen gewissen Zeitraum Sport treibt, wird von positiven Effekten begleitet. Eines der wichtigsten Voraussetzungen für eine dauerhafte Motivation ist die Wahl des richtigen Fitnessstudios. Worauf man achten sollte, zeigt unsere Checkliste.

Checkliste

Fünf Merkmale für ein gutes Fitnessstudio:

  • Angebot und Ausstattung: Herzstück eines jeden Studios sind die angebotenen Geräte und Kurse - Modernität und Funktionstüchtigkeit sind hier am wichtigsten.
  • Sauberkeit: Unverzichtbar sind Hygienestandards wie saubere Duschen, sanitäre Anlagen, Geräte, Kursräume, Turnutensilien oder verfügbares Desinfektionsmittel.
  • Qualifizierte Trainer: Ein Studio fällt und steht mit den Menschen, die dort als Trainer arbeiten. Gute Fitnesstrainer nehmen sich Zeit und gehen bei einem Einzel- oder Gruppentraining auf die individuellen körperlichen Einschränkungen und Bedürfnisse ihrer Kunden ein. Fitness-Check vor dem ersten Training gehört zum Standard.
  • Mitglieder: Am meisten kann man über ein Studio herausfinden, wenn man andere Trainierende danach fragt. Ein Blick auf das Publikum lohnt sich.
  • Lage: Das Fitnessstudio sollte gut und schnell erreichbar sein. Ob mit dem Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto - ein zu langer Weg, kann das Ziel oftmals verhindern.

Das Erfolgsrezept: Was sagt der Profi?
Wir haben TV-Fitness-Trainer Roman Daucher und seine Frau Jessica in ihrem Studio „Urban Fitness Vienna“ besucht, um einen Motivationsschub zu holen: 

Krone: Gibt es den perfekten Zeitpunkt, um mit Sport zu beginnen?
Roman Daucher: Ja, JETZT!

Die erste Frage an einen Sport-Anfänger?
Was ist dein Ziel? Die Antwort darauf ist entscheidend für den Erfolg. Wenn man etwas erreichen will, muss das Ziel auf jeden Fall realistisch sein. Die meisten wollen zu schnell, zu viel ... Das ist kontraproduktiv. Bei 20 Kilogramm Übergewicht oder beim Muskelaufbau sind ein bis zu zwei Jahre für den Dauererfolg völlig normal. 

Ab wann wird aus der anfänglichen Qual eine positive Routine?
Nach zwölf Wochen. Wenn man es als Trainer schafft, diese Zeit spielerisch mit einem Einsteiger zu überwinden, hat man einen Kunden gewonnen, der auch regelmäßig und gerne trainiert. Die meisten fangen mit dem Sport an, weil sie abnehmen wollen. Aber warum die Menschen dabei bleiben, ist, weil es ihnen Spaß macht.

Wie viele Fitnesseinheiten pro Woche sind empfehlenswert?
Langzeitstudien belegen: 1200-1500 verbrannte Kilokalorien pro Woche wirken lebensverlängernd. Also drei Einheiten zu je 500 Kilokalorien sind schon mal ein sehr guter Anfang.

Ist man irgendwann zu alt?
Bewegung wirkt, immer! Ein gutes Fitnessstudio passt das Programm an die aktuelle körperliche Verfassung des Kunden an.

Die besten Tipps für ein straffes Bindegewebe?
Kryosauna (auch Eissauna genannt). HYPOXI-Methode wirkt ebenfalls gezielt auf Problemzonen. Durch Faszientraining (Stichwort: Blackroll) können Verklebungen und Verhärtung gelöst werden. Basische Ernährung (PH-Wert-Kontrolle) - Körper ausreichend mit Kalium versorgen. Kalium reguliert den Säure-Basen-Haushalt und aktiviert Enzyme, die für den Fettabbau verantwortlich sind. Vitamin C und Schwefel-Verbindungen stärken auch das Bindegewebe.

Wie geht man mit dem inneren Schweinehund um?
Ich sage immer: Schweine sind klug und Hunde sind treu - der Schweinehund begleitet uns ein Leben lang. Meine Empfehlungen, ihn zu entmachten: 1. Suche dir etwas, das dir Spaß macht. 2. Integriere dich in Gruppen. 3. Kauf dir funktionelle Sportkleidung, in der du dich wohlfühlst und auch sehr wichtig: hab diese immer griffbereit (in guten Fitnessstudios gibt es auch Dauerkästchen zu mieten), um auch spontan, Sport machen zu können.

Was ist die Wissenschaft hinter einem definierten Sixpack?
Die Wahrheit ist: Jeder Mensch kann ein sichtbares Sixpack haben. Training beginnt in der Küche! Ein zu hoher Körperfettanteil lässt jeden noch so gut trainierten Waschbrettbauch verschwinden. Ein wichtiger Faktor, um das Körperfett zu reduzieren, ist also die richtige Ernährung. Ich empfehle sehr gerne die Yazio-App für Rezepte (ist für jeden Ernährungstypen etwas dabei).

Zitat Icon

Schweine sind klug und Hunde sind treu - zwei gute Voraussetzungen also, mit dem inneren Schweinehund umgehen zu können.

Roman Daucher, Sportwissenschaftler und Geschäftsführer „Urban Fitness Vienna“

Gibt es so etwas wie eine Essenz zum Durchhalten?
Motivation lässt dich beginnen, gute Gewohnheiten sorgen dafür, dass du weitermachst. Und: Sport ergibt sich nicht, Sport sollte geplant werden - Termine mit sich selbst beziehungsweise mit Trainingspartnern verbindlich ausmachen und einhalten.

Stimmt die Aussage: Je billiger die Mitgliedschaft, umso geringer der Antrieb, hinzugehen?
Der einzige Grund, weshalb eine Mitgliedschaft „teurer“ sein darf, ist der Gegenwert, den man auch als Kunde erwarten darf. Wenn ein Anbieter mit unschlagbaren Sonderangeboten lockt, findet man auch häufig versteckte „Fallen“, wie lange Vertraugslaufzeiten etc. 

Sieben bis neun Stunden: So viel sitzen wir Österreicher im Durchschnitt täglich. Der Mangel an Bewegung und die einseitige Haltung sind dabei ein Risiko für die körperliche und geistige Gesundheit. Wer keine Zeit oder das Budget für regelmäßige Trainingseinheiten in einem Fitnessstudio hat: bereits 10.000 Schritte täglich erhöhen die Lebensqualität enorm. Es mag abgedroschen klingen, doch ist auch hier entscheidend: „Wer will, findet Wege. Wer nicht will, der findet Gründe.“

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(Bild: kmm)



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