Drehscheibe Österreich

Hooligans schleusten als Schlepper Hunderte Syrer

Österreich
14.05.2025 16:00

Kriminelle Geschäfte gewaltbereiter Fußball-Fans: Polnische Hooligans waren dick im Menschenhändler-Geschäft. Hunderte Syrer sollen, großteils in Autos mit staatenlosen palästinensischen Flüchtlingen am Steuer, über Österreich weiter in die EU eingeschleust worden sein.

Die „Operation Ranger“ von Europol kam Mitte September an der slowenisch-steirischen Grenze ins Rollen. Als ein Staatenloser mit Wurzeln in einem der palästinensischen Groß-Flüchtlingslager im Nahen Osten samt drei Illegalen im Auto einreisen wollte. Mehrere Monate später kann sich der Erfolg des heimischen Bundeskriminalamtes in Kooperation mit den belgischen, polnischen und deutschen Behörden im Kampf gegen die Menschenhändler-Mafia sehen lassen: Insgesamt 15 mutmaßliche Bosse sitzen in mehreren Ländern in Haft.

Waffen, Drogen und Geld bei Razzien gefunden
Federführend ist die bayerische Staatsanwaltschaft in Traunstein. Das Besondere an dem Fall: In Polen waren die Schlepper-Chefs Teil der örtlichen Fußball-Hooliganszene. Bei Razzien in Häuser und Wohnungen der gewaltbereiten Sportfans wurden teils auch schwere Waffen, Drogen und Bargeld sichergestellt.

Auch schwere Waffen wurden bei den Bossen sichergestellt.
Auch schwere Waffen wurden bei den Bossen sichergestellt.(Bild: EUROPOL)
Das beschlagnahmte Geldvermögen bei den Menschenhändlern.
Das beschlagnahmte Geldvermögen bei den Menschenhändlern.(Bild: EUROPOL)
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Ein großer Schlag gegen die international vernetzte Schlepperkriminalität. Damit haben wir den Menschenhändlern weh getan.

Brigardier Gerald Tatzgern, Chef der Schlepperabteilung im Bundeskriminalamt

Binnen zwei Jahren soll die straff organisierte und bestens vernetzte Bande mindestens 300 großteils illegale Syrer via Österreich und Polen weiter nach Deutschland bzw. andere EU-Länder eingeschleust haben. In Autos mit oftmals staatenlosen Palästinensern, die als Flüchtlinge hier anerkannt waren, am Steuer. Der einfache Grund: die arabische Sprache, um sich mit der „Ware“ der Menschenhändler auch verständigen zu können. Pro Syrer kassierten die Bandenbosse Tausend Euro ab.

Verräterische Handy-Chats führten Ermittler auf Spur
Eine der Spuren, die letztlich zu den Schleppern führten, waren auch – wieder einmal – verräterische Handychats, die die deutschen Behörden bei einem der Schlepper-Lenker fanden. Demnach hatte der Fahrer am selben Tag gleich zwei Schleusungen durchgeführt. Brigadier Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt zeigt sich erfreut: „Mit dieser Aktion haben wir den Menschenhändlern weh getan.“

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