Wenn ein Familienmitglied gepflegt werden muss, übernehmen das großteils die Frauen. Oft ist eine mobile Hilfe für die Familien einfach zu teuer. Die Salzburger Arbeiterkammer befragte pflegende Angehörige zu ihrer oft schwierigen Situation.
Im Bundesland Salzburg beziehen etwa 8000 Menschen pflegerische Hilfe. Das kann ein mobiler Dienst, ein Seniorenwohnhaus-Platz oder eine 24-Stunden-Pflege sein. Was in der Statistik nicht aufscheint: Die Menschen, bei denen die Angehörigen die Pflege übernehmen.
Die Erkenntnisse der Arbeiterkammer-Umfrage: Zu drei Viertel übernehmen Frauen die pflegerischen Hauptaufgaben. Und: Nur knapp jeder Vierte nimmt die Hilfe durch eine mobile Pflege in Anspruch - für viele sind diese Angebote nämlich einfach nicht leistbar.
Außerdem mangelt es an medizinischem Personal
Außerdem spielt der Pflegekräftemangel ebenfalls eine große Rolle – die Wartelisten für Pflegeplätze in Seniorenwohnheimen ellenlang. Diese Zeit muss oft von den Angehörigen überbrückt werden. „Es sind vorwiegend Arbeitnehmer, aber auch Pensionisten, die die Last zu Hause tragen. Sie fühlen sich alleine gelassen, bräuchten professionelle Unterstützung und müssen zum Teil auch Einkommenseinbußen in Kauf nehmen. Das kann es nicht sein. Es braucht jetzt dringend Maßnahmen seitens der Politik, um gegenzusteuern“, sagt Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder zu den Ergebnissen der Befragung.
Etwas weniger als die Hälfte der pflegenden Angehörigen sind selbst bereits in Pension, oft sind es die Ehepartner, die einspringen. Der größere Anteil ist jedoch noch im Berufsleben. Einige von ihnen müssen sogar ihre Wochenarbeitszeit reduzieren. Das macht die finanzielle Situation noch schwerer...
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