Für die SPÖ ist es unverständlich, warum die Landesregierung nicht ausreichend auf die Missstände in der Pflege reagiert. Die Entwicklung sei seit Jahren bekannt.
Nicht nur die Arbeiterkammer Vorarlberg auch die SPÖ im Land macht jetzt auf den drohenden Pflegenotstand aufmerksam. „Die Rahmenbedingungen für die in der Pflege arbeitenden Menschen müssen sich ändern“, ist Landtagsabgeordnete Manuela Auer überzeugt. Sie berichtet von fehlender Planungssicherheit der Pflegekräfte, weil diese laufend für kranke Kollegen einspringen müssten.
Dienste für andere zu übernehmen, geht eine Weile gut - aber nicht auf Dauer, ohne selbst in eine Überforderung zu kommen.
SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer
„Dienste für andere zu übernehmen, geht eine Weile gut - aber nicht auf Dauer, ohne selbst in eine Überforderung zu kommen.“ Kein Wunder also, dass die Fluktuation in den Pflegeheimen so groß sei.
Erst kürzlich habe ihr ein ehemaliger Pfleger, der jetzt in der Industrie arbeitet, erzählt, wie glücklich er wieder über freie Wochenenden sei und die Möglichkeit, Freizeitaktivitäten mit seiner Familie zu planen. „Das hatte er in der Pflege lange nicht gehabt. Dabei liebte dieser Mann seinen Job“, bedauert Auer.
Es brauche aber nicht nur dringend mehr Personal. Auch die Arbeitszeit müsse weiter verkürzt werden. Diese beträgt ab 2023 39 statt 40 Stunden. „Das reicht nicht aus“, sagt die SPÖ-Politikerin. Die Belastung in diesem Bereich sei einfach zu hoch.
Landtagsanfrage soll Licht in die Planung des Landes bringen
Hinzu kommt für Auer, dass es in den Heimen zu wenige Pflegebetten gibt. „Und die wenigen Betten sind teilweise gesperrt, weil es an Pflegekräften fehlt.“ Von den zuständigen Landesrätinnen will sie nun über eine Anfrage erfahren, was genau geplant ist, um diesen Missstand zu beseitigen.
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